"Das war ein weiteres großartiges Match von mir", freute sich Casper Ruud über den Meilenstein: "Nach den French Open dachte ich, dass das vielleicht mein einziges Grand-Slam-Finale meiner Karriere bleiben könnte. Dass ich es ein paar Monate später schon wieder geschafft habe, fühlt sich unglaublich an."
Ruud startete mit einem Break, Khachanov stellte jedoch schnell auf 2:2. Zum 4:4 tauschten beide erneut Breaks aus. Bei 4:4 hatte der Russe eine Breakchance, die der Norweger jedoch vereitelte. "Zu Beginn waren wir beide vielleicht ein bisschen nervös, aber dieses Match war vielleicht auch das größte Match in unserer Karriere bislang", gab Ruud später zu.
Bis zum Tiebreak blieb nun alles in der Reihe, dort schaffte Ruud mit einem Zwischensprint von 3:3 auf 6:3 die Vorentscheidung und setzte sich nach 58 Minuten mit 7:5 durch.
US Open
"Wie ein kleiner Mosquito": Zverev vergleicht Ruud mit Tennis-Legende
VOR 6 STUNDEN
Beim dritten Satzball lieferten sich beide mit 55 Schlägen den bisher längsten Ballwechsel des Turniers - mit besserem Ende für Ruud. "Der Satzgewinn hat mir geholfen, meine Nerven ein bisschen zu beruhigen", sagte er.
Unglaubliches Ding! Ruud verwandelt Satzball nach 55-Schläge-Rally
Ruud macht 14 Punkte in Folge
Im ersten Spiel des zweiten Satzes ließ der 23-Jährige noch drei Breakchancen ungenutzt, spielte dann aber wie aus einem Guss und ließ Khachanov überhaupt nicht mehr ins Spiel kommen. Bei eigenem Aufschlag gab der Norweger sogar gar keinen Punkt ab.
Mit 14 Punktgewinnen in Folge stellte er schnell auf 5:1 und gewann den Durchgang kurz darauf mit dem nächsten glatten Aufschlagspiel 6:2. "Sein Volley hat sich extrem verbessert. Er spielt immer den richtigen Ball, geht im richtigen Moment vor", lobte Mischa Zverev bei Eurosport.
"Ist das stark!" Ruud spielt wie aus einem Guss
"Tennis ist auch ein psychologisches Spiel. Manchmal sieht es in den Spielern drinnen ganz anders aus, als es äußerlich den Anschein macht", sagte Ruud später.
"Da isser!" Khachanov gewinnt Satz drei
Ruud breakt Khachanov in Satz vier doppelt
In Satz vier übernahm der Norweger aber wieder die Initiative, setzte Khachanov gleich in dessen ersten Aufschlagspiel unter Druck und schaffte kurz darauf das Break zum 2:1. "Alter Schwede … äh … Norweger", kommentierte Zverev den sehenswerten Gewinnschlag Ruuds zum Break.
Ruud breakt in Satz vier - "alter Schwede ... äh ... Norweger!"
"Er war in jedem Punkt solider. Er hat einen Tick effizienter retourniert. Ich hatte immer das Gefühl, er kann noch einen draufsetzen", analysierte Damen-Bundestrainerin Barbara Rittner später bei Eurosport und urteilte: "Im vierten Satz kam zu wenig von Khachanov."
Als Ruud kurz darauf Khachanov zum 4:1 ein weiteres Mal das Service abnahm, war der Finaleinzug nicht mehr weit. Nach genau 3:00 Stunden Spielzeit verwandelte der Norweger seinen ersten Matchball zu seinem größten Erfolg in New York.
Packender Matchball! Ruud macht Finaleinzug perfekt
"Er hat toll gespielt und das Ergebnis bei den French Open bestätigt. Ich bin beeindruckt, er sieht gut aus und kann das Turnier gewinnen. Ich kann es kaum glauben, dass ich das sage - aber Casper Ruud könnte in ein paar Tagen die Nummer eins der Welt sein", meinte Tennis-Legende John McEnroe bei Eurosport und gab zu: "So gut habe ich ihn auf Hardcourt nie und nimmer erwartet."
Ruud mit Höhenflug in Weltrangliste
Durch den Finaleinzug wird Ruud nach dem Turnier mit nunmehr 5850 Punkten mindestens auf Platz zwei der Weltrangliste springen - mit einem Turniersieg würde der Norweger sogar die Spitze im Ranking übernehmen.
Bislang hält Lleyton Hewitt (20 Jahren, acht Monate und 23 Tage im Jahr 2001) den Rekord.
Ruud exklusiv: "Fühlt sich etwas surreal an"
Für Khachanov bedeutete der Halbfinaleinzug neben der olympischen Silbermedaille von Tokio 2021 bereits seinen größten Karriere-Erfolg. Der 26-Jährige hatte zuvor bei Grand Slams erst zweimal das Viertelfinale erreicht.
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In der Weltrangliste wird der Russe 13 Plätze gut machen und nach dem Turnier auf Rang 18 geführt werden. Khachanovs Karrierehoch ist die Acht.
"Sensationell!" Ruud spielt die Mutter aller Lobs
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