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VW macht Weg frei für F1-Einstieg: Sauber als Audi-Partner in der Pole Position - Auto Motor und Sport

Drei Hürden hatte der Formel-1-Einstieg der VW-Töchter Audi und Porsche schon genommen. Bei beiden Firmen stimmten die Vorstände und die Aufsichtsräte zu. Auch der Vorstand im VW-Konzern nickte einen Formel-1-Einstieg im Prinzip ab. Fehlte nur noch der Aufsichtsrat des Konzerns in Wolfsburg. Und der tagte am Donnerstag (7.4.). Nach Informationen von auto motor und sport gab es ein positives Ergebnis.

Der Konzern erklärte auf Nachfrage: "Vorstand und Aufsichtsrat der Volkswagen AG, der Porsche AG und der Audi AG haben Planungen der beiden Konzernmarken für einen eventuellen Einstieg in die Formel 1 bestätigt. Über Details werden die Marken Audi und Porsche zu einem späteren Zeitpunkt informieren." Dazu der Hinweis: "Eine Entscheidung für einen Einstieg ist noch nicht gefallen, wir befinden uns in der finalen Phase der Bewertung. Noch liegt das neue Reglement für 2026 und Folgejahre nicht vor. Es sieht weitreichende Änderungen für einen nachhaltigeren Sport vor, was Voraussetzung für einen möglichen Einstieg von Audi ist."

Damit dürfen sowohl Audi als auch Porsche den Einstieg in die Königsklasse des Motorsports aktiv planen. Eine finale Entscheidung und offizielle Bekanntgabe wird es aber erst geben, wenn alle Verträge unter Dach und Fach sind. Die beiden Konzerntöchter können immer noch von ihren Projekten zurücktreten.

Alles steht und fällt mit dem Reglement für den Antrieb ab 2026, das im Juni von der FIA abgesegnet werden soll. Experten sagen, dass es wegen vieler ungelöster Probleme bis Oktober dauern könnte. Solange das nicht schwarz auf weiß festgelegt ist, werden die beiden Edelmarken des Konzerns nicht den Motor anwerfen.

Porsche & Audi - F1 - Sean Bull Design
Sean Bull Design

Audi und Porsche können mit den Planungen für den F1-Einstieg 2026 beginnen.

Technische Herausforderung lockt Hersteller

Die Technik des künftigen Formel-1-Antriebs steht eigentlich fest. Es bleibt ein V6-Turbo mit 1,6 Liter Hubraum, aber mit nur noch einer Elektromaschine. Die MGU-H verschwindet. Dafür soll die MGU-K deutlich mehr elektrische Leistung liefern. Geplant sind jeweils 350 Kilowatt (476 PS) vom Verbrenner und dem Elektromotor.

Dazu kommt zu 100 Prozent CO2-neutraler Kraftstoff. Eine Budgetobergrenze soll die Kosten im Rahmen halten. Im Augenblick ist von 140 Millionen Dollar die Rede. Aus Sicht eines Automobilkonzerns ist das eine technisch reizvolle und nachhaltige Konstellation. Auch aus finanzieller Sicht. Die Kostendeckelung hat sich bereits bei den Teams bewährt. Topteams mit guten Sponsorverträgen wie Mercedes oder Ferrari arbeiten bereits profitabel. Bei Alpine soll es 2023 so weit sein. In Verbindung mit dem Werbewert der Formel 1 weckt das auch Begehrlichkeiten bei anderen Herstellern. Es mehren sich mittlerweile Gerüchte, dass 2026 auch Honda wieder zurückkehrt.

Gestritten wird noch um den Status der Motorenhersteller, die Kontrolle des Budgetdeckels für Motorenhersteller und ob es nicht sinnvoller wäre die Kosten allein über die Prüfstandsstunden zu begrenzen. Die FIA will Neueinsteigern zu Beginn eine Hilfestellung geben. Sie sollen für einen gewissen Zeitraum mehr Geld ausgeben und mehr Prüfstandszeit bekommen als die etablierten Hersteller Mercedes, Ferrari und Renault. Die schauen mit Argusaugen darauf, dass sich Red Bull Powertrains nicht den Status eines Neulings erschwindelt und es dann in einer Allianz mit Porsche zu einem doppelten Vorteil kommt.

Audi - F1-Concept - Chris Paul Design - 2022
Chris Paul Design

Noch ist unklar, mit welchem Partner sich Audi zusammenspannt. Die besten Karten hat offenbar Sauber.

Ohne Reglement keine Zusage

Während man in Ingolstadt und Zuffenhausen noch auf die endgültigen Rahmenbedingungen aus der Formel-1-Zentrale wartet, laufen in beiden Motorsportabteilungen die Vorbereitungen schon auf Hochtouren. Zunächst muss für beide Konzerntöchter ein Landeplatz gefunden werden. Audi wäre gerne die treibende Kraft bei einem Formel-1-Engagement.

Die Ingolstädter haben lange mit McLaren verhandelt, um im Doppelpack die Automobilsparte und Teile des Formel-1-Teams zu übernehmen. Das Autogeschäft wird von der McLaren Group kontrolliert, die wiederum 67 Prozent des Rennstalls besitzt. Wer McLaren Automotive oder Teile davon kauft, hält damit automatisch auch Anteile an den Rennsportaktivitäten der britischen Firma.

McLaren zeigte dabei wenig Interesse seinen Rennstall zu verkaufen. Mit dem Boom der Königsklasse werden die Aktien der Formel-1-Teams gerade jeden Tag mehr wert. Auch ein verbessertes Angebot brachte die beiden Firmen nicht zusammen, obwohl McLaren Automotive dringend einen starken Partner bräuchte, um die Herausforderungen des Hybridzeitalters zu stemmen. Wie zu hören ist laufen auf dieser Ebene jetzt Gespräche mit BMW.

Das Thema McLaren ist für Audi damit praktisch vom Tisch. Ein Brancheninsider warnt: "Vielleicht will Audi das McLaren glauben lassen, damit die am Ende einem Deal doch noch zustimmen, bevor ein Konkurrent das Rennen macht." Die Chance, dass die beiden Firmen nach der Absage aus Ingolstadt doch noch zusammenfinden, wird aber als eher gering eingestuft.

Audi schaut sich bereits nach Alternativen um. Williams hat dabei offenbar schlechte Karten, weil man in Grove auf zu viel Unabhängigkeit besteht. An diesem Freiheitsdrang des britischen Traditionsteams scheiterte 2005 schon die Ehe zwischen Williams und BMW.

Aston Martin AMR22 - F1-Auto 2022
Aston Martin

Aston Martin soll ebenfalls interesiert sein, eine Zusammenarbeit mit Audi einzugehen.

Aston Martin fragt bei Audi an

Damit steht nun Sauber auf der Pole Position der Übernahmekandidaten. Der Schweizer Rennstall macht aus verschiedensten Gründen am meisten Sinn. Audi kennt Sauber, weil im Windkanal von Hinwil das Le-Mans-Auto mitentwickelt wurde. Der damalige Audi-Technikchef Jan Monchaux arbeitet heute in gleicher Mission bei Sauber.

Teambesitzer Finn Rausing ist keiner, der mit dem Verkauf des Teams reich werden will. Der Schwede ist eher aus persönlichen und ideologischen Gründen in der Formel 1. Im Vergleich zu McLaren wäre eine Übernahme von Sauber ein Schnäppchen. Sauber hätte auch mit einer Namensänderung kein Problem. Die Eidgenossen segelten zwischen 2006 und 2009 unter der Flagge von BMW und nennen sich jetzt Alfa Romeo, obwohl nicht eine Schraube am Auto in Mailand gefertigt wird. Das Auto könnte also als Audi antreten. Bei einem Pakt mit den britischen Teams wäre es ein McLaren-Audi oder Williams-Audi geworden.

Jetzt meldet der Fahrerlagerfunk, dass seit einer Woche ein weiterer Bewerber auf dem Parkett aufgetaucht ist. Aston Martin soll bei Audi über eine Zusammenarbeit nachgefragt haben. Besitzer Lawrence Stroll ist wild entschlossen seinen eigenen Motor an den Start zu bringen.

Die erste Überlegung, die Antriebseinheit wie Red Bull selbst zu bauen wurde fallengelassen. Mit Red Bull Powertrains als neuem Player auf dem Markt werden die guten Ingenieure knapp. Red Bulls Motorensparte hat bereits rund 50 Mitarbeiter von Mercedes abgeworben.

Auch Plan zwei von Stroll ließ sich nicht realisieren. Der kanadische Milliardär wollte angeblich die Mercedes-Motorenschmiede HPP in Brixworth kaufen oder zumindest in Teilen erwerben, hatte den Gerüchten zufolge auch ein offenes Ohr bei Konzernchef Ola Källenius gefunden, kam aber schließlich doch nicht zum Zug. Aus Formel-1-Kreisen sickerte durch, dass Stroll nun versucht Audi ein Joint Venture schmackhaft zu machen.

Porsche Design-Concept - F1 2022 - Sean Bull Design
Sean Bull Design

Porsche scheint sich bereits mit Red Bull über eine Partnerschaft einig zu sein.

Und was macht Porsche?

Porsche kocht sein eigenes Süppchen. Den Schwaben geht es nicht um die Übernahme eines Teams. Sie streben eine Partnerschaft mit Mitspracherecht und den Kauf von Teamanteilen an. Der Partner liegt auf der Hand. Die Kontakte zu Red Bull sind längst gelegt. Man stand ja schon 2018 mal kurz vor einer Zusammenarbeit. Den Verbrennungsmotor würde Red Bull Powertrains bauen, den Elektroanteil Porsche mit seinem Knowhow unterstützen.

Audi dagegen würde eine komplett eigene Antriebseinheit an den Start bringen, die in ihren Grundzügen auf dem Motor aufbaut, den Porsche 2018 bereits auf dem Prüfstand laufen ließ, bevor das Formel-1-Projekt wegen Porsches Verwicklung in den Diesel-Skandal in letzter Minute auf Eis gelegt wurde.

Wenn das Reglement einmal steht, werden Audi und Porsche ihre Pläne auch im Detail zeitnah kommunizieren. Bei Red-Bull-Porsche gibt es da ein Wunsch-Szenario. Der perfekte Zeitpunkt eine Partnerschaft zu verkünden wäre das Heimspiel beim GP Österreich.

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