Trainer Christian Streich hat die Begleitumstände des Einspruchs des SC Freiburg gegen die Wertung des 1:4 gegen den FC Bayern scharf kritisiert. „Der einzige Weg, den man einschlagen musste, weil es uns sozusagen aufgrund dieser Rechtsunsicherheit zugeschoben wurde, war Einspruch zu erheben“, sagte Streich am Freitag, nachdem der Protest der Badener vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgewiesen worden war.
Die Bayern hatten bei der Bundesliga-Partie vergangenen Samstag infolge eines Wechselfehlers für wenige Sekunden zu zwölft gespielt. Den anschließenden Protest der Freiburger gegen die Spielwertung hatten unter anderem Vorstandschef Oliver Kahn („sind überrascht“) und Trainer Julian Nagelsmann kritisiert.
„Ich persönlich hätte es nicht gemacht, weil ich finde, dass du den Fehler eines Dritten ausnutzt, um vielleicht zu Punkten zu kommen, weil der Druck der Fans oder der Sponsoren so groß wird“, hatte Nagelsmann gesagt. „Ich weiß nicht, ob du dir auf die Schulter klopfen kannst, solltest du international spielen aufgrund von drei Punkten, die du sportlich de facto nicht gewonnen hast. Ich wäre da nicht so glücklich. Deswegen hätte ich dem Verein klar kommuniziert, dass wir nicht Einspruch einlegen.“
„Das haben wir sehr genau vernommen“
Streich gefiel das ganz offenbar nicht. „Jetzt geht es darum, dass wir in solchen Fällen eine Rechtssicherheit kriegen. Ich persönlich hoffe sehr darauf, dass es andere Verfahrensregelungen gibt“, sagte Streich. „Es kann nicht sein, dass es drei Parteien sind. Zwei machen einen Fehler, keinen unerheblichen Fehler. Was überhaupt nicht schlimm ist. Jeder macht Fehler. Ich mache auch Fehler. Und nachher ist der Dritte derjenige, der dann noch von gewissen Leuten, teilweise von denen, die die Fehler gemacht haben, an den Pranger gestellt wird. Das ist ein absolutes Unding. Das haben wir sehr genau vernommen.“
Ihre aktive Rolle sei den Badenern „äußerst unangenehm“ gewesen. Wegen ihrer Treuepflicht und der persönlichen Haftung hätten die SC-Vorstände aber so handeln müssen. „All diese Punkte wurden offensichtlich von einigen nicht berücksichtigt oder sie haben nicht verstanden, um was es da allumfassend geht“, sagte Streich. Sollte es künftig andere Verfahrensregeln geben, „hat es doch noch was Gutes gehabt“, sagte der 56-Jährige. „Für uns ist das Thema erledigt.“
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