Liebe FußballfreundInnen, die Bundesliga ist immer ein Stimmungsbild des Augenblicks. Vergessen ist, was gestern war. Nur das aktuelle Ergebnis zählt. Das ist nicht neu, aber immer wieder ganz erstaunlich. Und die aktuellen Ergebnisse des Rückrundenstarts haben die Stimmungslagen an der Tabellenspitze nahezu umgedreht.
Bundesliga
Drei Dinge, die auffielen: Roses Taktik-Kniff leitet die Wende ein
GESTERN AM 22:53
Wie aus heiterem Himmel trauen sie sich plötzlich zu, den Bayern die zehnte Meisterschaft in Folge doch noch streitig zu machen. BVB-Trainer Marco Rose sprach nach Frankfurt von einem Sieg der "Haltung", Dortmund hat Blut geleckt, das war deutlich zu spüren.
Die Bayern dagegen sind genervt und irritiert und trauen sich vor lauter Ansteckungsgefahr gar nicht erst ihre Wunden zu lecken. Die Bayern mussten neun Corona-Ausfälle verkraften, der BVB nur zwei, es stellt sich die Frage: Entscheidet das Virus am Ende über die Meisterschaft?
Robert Lewandowski (FC Bayern) im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach
Fotocredit: Getty Images
Sorgt Corona für Wettbewerbsverzerrung?
Das verspräche zumindest einmal eine größere Spannung in der wichtigsten sportlichen Frage der Bundesliga. Aber ist das noch sportlich oder schon Wettbewerbsverzerrung? Auf der einen Seite kann man auf dem Standpunkt stehen, dass jeder Klub selbst dafür Sorge tragen muss, dass sich seine Spieler nicht mit dem Corona-Virus anstecken. Die berühmte Profifußball-Bubble.
Andererseits: Spätestens dann, wenn die Klubs wegen der hohen Infektiosität der Omikron-Variante keine elf gesunden Spieler mehr auf den Platz schicken können, bleibt nur noch der Abbruch von Spiel und Saison. Wenn Bayern-Coach Julian Nagelsmann öffentlich davon spricht, dass er "leicht genervt" sei vom Thema Corona, dann darf man sicher annehmen, dass er in Wahrheit der Verzweiflung nahe ist, wenn aus der Winterpause Stammkräfte wie Manuel Neuer, Dayot Upamecano, Leroy Sané oder Kingsley Coman mit einem positiven Corona-Test zurückkehren.
Oder glauben die Bayern ernsthaft, dass sie selbst mit der B-Mannschaft am Ende besser sein werden als Dortmund in Bestbesetzung? Nimmt man den ersten Rückrundenspieltag als Entscheidungsgrundlage, dann kann man das mit guten Argumenten verneinen.
Thomas Müller im Spiel FC Bayern - Borussia Mönchengladbach
Fotocredit: Getty Images
B-Team reicht Bayern nicht zum Titel
Im personellen und damit spielerischen Schongang werden die Bayern die Meisterschaft nicht ins Ziel retten. Und gleichzeitig muss die Frage natürlich schon sein, warum der BVB das Thema Corona im Saisonverlauf bisher deutlich besser beherrscht als die Oberprimaner des FC Bayern München, die sich selbst gerne und jederzeit als bestgeführten europäischen Spitzenklub präsentieren.
Man denke etwa auch an die hysterische Diskussion um die ungeimpften Spieler um Josua Kimmich vom Dezember. Ausgerechnet der genesene Kimmich zeigte sich zum Rückrundenstart auf Twitter ebenso humorig wie weitsichtig. Sein Post: "Ich bin zurück! #malschauenwielange" erkannte die wichtigste Erkenntnis des 18. Spieltages schon bevor er überhaupt gespielt wurde:
Deutscher Meister wird nur der, der das Thema Corona am besten in den Griff bekommt.
Zur Person Thilo Komma-Pöllath:
Der Sportjournalist und Buchautor ("Die Akte Hoeneß") beleuchtet in seinem wöchentlichen Blog "Der LIGAstheniker" das Geschehen in der Fußball-Bundesliga für Eurosport.de. Oft skeptisch, ironisch, kritisch - aber einer muss schließlich den Ball flach halten.
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