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vonMelanie Gottschalk
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Karl-Heinz Rummenigge ist nach der Niederlage des FC Bayern München bei Eintracht Frankfurt im „Aktuellen Sportstudio“ (ZDF) zu Gast. Eine gute Figur macht er dort nicht.
- Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München, ist im „Aktuellen Sportstudio“ (ZDF) zu Gast.
- Rummenigge musste für seine Aussagen in den vergangenen Wochen viel Kritik einstecken.
- Und auch am Samstagabend (21.02.2021) bekleckert er sich nicht mit Ruhm.
Mainz – Frankfurt im Februar 2021: Frühlingshafte 15 Grad und Sonne, bestes Fußballwetter also. Und dann, ja, und dann ist es passiert: Eintracht Frankfurt hat gegen den FC Bayern München gewonnen – einfach so. Die Fußballwelt in Frankfurt steht Kopf. Man stelle sich nur vor, es wären Fans im Stadion gewesen, das wäre eine große Party geworden. Das schmeckt dem Rekordmeister natürlich nicht, besonders nicht dem Vorstands-Boss Karl-Heinz Rummenigge.
„Aktuelles Sportstudio“ (ZDF): Karl-Heinz Rummenigge sorgt mit Aussagen für Aufsehen
Karl-Heinz Rummenigge wäre wahrscheinlich am liebsten direkt wieder zurück nach München gefahren, musste aber am Samstagabend (20.02.2021) noch einen Termin im „Aktuellen Sportstudio“ im ZDF wahrnehmen. Er war ja gerade eh in der Nähe. Er hatte einiges zu erklären, waren seine Aussagen in den vergangenen Wochen teilweise doch so, wie die Leistungen des FC Bayern München am Samstagnachmittag (20.02.2021) gegen Eintracht Frankfurt: schwach.
„Lässt sich beispielsweise ein Spieler des FC Bayern impfen, wächst das Vertrauen in der Bevölkerung“, sagte der Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge kürzlich bei „Sport1“. Die vorzeitige Impfung von Fußball-Profis in Erwägung zu ziehen, ist an sich schon ziemlich frech. Vor dem Hintergrund, dass der FC Bayern München zu dieser Zeit in Katar weilte, um eine (wenn überhaupt) mittelmäßig-wichtige „Fifa Klub-WM“ zu spielen, macht sie dann wirklich betroffen.
Karl-Heinz Rummenigge im „Aktuellen Sportstudio“ (ZDF): Er fühlt sich „verarscht“
Betroffen deshalb, weil das alles, nur keine „Vorbildfunktion“ ist – schon gar nicht in der aktuellen Corona-Situation, in der das Auswärtige Amt vor nicht notwendigen Reisen warnt und Katar als Risikogebiet einstuft. Fangen wir erst gar nicht von dem Unrechtsstaat an, in dem es regelmäßig zu Menschenrechtsverletzungen kommt. Das würde den Rahmen jetzt sprengen.
Doch damit noch nicht genug. Denn der FC Bayern München hatte erst am Samstagmorgen (06.02.2021) und nicht wie geplant bereits am Freitagabend (05.02.2021) nach Katar fliegen können. Laut Rummenigge fühle man sich von der brandenburgischen Regierung „verarscht“, sie wüssten gar nicht, was man der Mannschaft damit angetan habe. Der Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge beschwert sich also zu einer Zeit, in der fast alles zum Erliegen gekommen ist und Menschen ihre Familien nicht sehen können über ein Privileg, das sonst fast allen Bundesbürger:innen versagt bleibt. Wow, wirklich großes Kino.
Karl-Heinz Rummenigge im „Aktuellen Sportstudio“ im ZDF: FC Bayern zu inkonsequent
Vor seinem Besuch im „Aktuellen Sportstudio“ (ZDF) hat sich Karl-Heinz Rummenigge also nicht mit Ruhm bekleckert. Aber kommen wir zu dem, was er im Sportstudio verzapft. Denn viele sind sich wohl einig, dass er sich wie immer präsentieren wird: Von oben herab – auch wenn er sich das nach der Niederlage gegen die statistisch gesehen beste Mannschaft des Jahres 2021 in der Bundesliga (Eintracht Frankfurt, nur zur Erinnerung) aktuell sportlich gar nicht so sehr leisten kann.
Zunächst spricht der Moderator des „Aktuellen Sportstudios“ (ZDF), Jochen Breyer, Karl-Heinz Rummenigge natürlich auf die Niederlage gegen Eintracht Frankfurt und das Unentschieden gegen Arminia Bielefeld an. Der FC Bayern München hat in dieser Woche nämlich fünf Punkte liegen lassen. Aber gegen Eintracht Frankfurt kann man in diesem Jahr schon mal verlieren. Am Montag (15.02.2021) gegen Bielefeld war der Schnee Schuld, der lag nämlich in der ersten Hälfte „in Massen“ auf dem Platz. „Das war Pech“, sagte Rummenigge. Gegen die SGE sei der FCB einfach inkonsequent und unkonzentriert gewesen. Sein krampfhaftes Lächeln zeigt, wie schwer ihn diese Niederlage getroffen hat und dass er das unbedingt für sich behalten möchte.
Karl-Heinz Rummenigge im ZDF: Hat der Fußball Demut verlernt?
Dann geht es auch direkt ans Eingemachte. Schließlich ist Rummenigge nicht nur gekommen, um über die Niederlage gegen Eintracht Frankfurt quatschen. ZDF-Moderator Jochen Breyer fragt ganz unverblümt: „Wo ist die Demut hin?“ Hmm. Eine Frage, die Karl-Heinz Rummenigge im „Aktuellen Sportstudio“ eher nicht beantworten kann, denn das Wort Demut hat er wahrscheinlich schon lange nicht mehr gehört.
Ein Verein, der quer durch die Weltgeschichte reist und Fußball spielt, sich dann auch noch über einen verspäteten Start eines Flugzeugs echauffiert, hat Demut offenbar verlernt. Laut seiner Aussage zwar nicht, aber als Rummenigge ZDF-Moderator Breyer dann fragt, ob er schon einmal sieben Stunden in einer Maschine auf der Piste gesessen hätte, ist ja eigentlich klar, in welche Richtung es geht. Und: „Ich glaube nicht, dass wir arrogant sind“. Ok, Herr Rummenigge, ok.
Karl-Heinz Rummenigge klärt im „Aktuellen Sportstudio“ (ZDF) die Imfpgeschichte auf
Darüber hinaus sei seine Aussage zu den Impfungen falsch verstanden worden, denn er wolle natürlich als Vorbild fungieren, sobald genug Impfstoff da sei (was ja im Moment nicht der Fall sei). Hatte er beim letzten Mal nur vergessen zu erwähnen. ZDF-Moderator Jochen Breyer bohrt im „Aktuellen Sportstudio“ nach: „Wieso haben sie dann diese Aussagen getätigt?“ Ja, genau, warum? Man dürfe nicht alles auf die Goldwaage legen, einiges werde auch falsch interpretiert oder verstanden. Entschuldigung, war dann wohl nicht der Fehler von Karl-Heinz Rummenigge.
Name | Karl-Heinz Rummenigge |
Alter | 65 Jahre |
Verein | FC Bayern München |
Funktion | Vorstandsvorsitzender |
Und warum jetten die Mannschaften für die Champions League und Europa League über den ganzen Kontinent? Ganz einfach, weil keiner die Macht besitzt, der UEFA zu sagen: „Nö, in der aktuellen Situation wollen wir das nicht“. Laut Karl-Heinz Rummenigge, der im „Aktuellen Sportstudio“ (ZDF) zu Gast war, dürfe man Klubs wie RB Leipzig oder Borussia Mönchengladbach keinen Vorwurf machen, dass sie für ein Champions-League-Spiel gegen einen englischen Klub nach Budapest reisen. Es sei keine Entscheidung der Klubs, sondern der UEFA. Er fände das diskutabel und es entstehe der Eindruck, dass der Fußball eine Sonderrolle bekomme, die der Fußball gar nicht haben wolle. Aha.
Karl-Heinz Rummenigge versucht sich im „Aktuellen Sportstudio“ an Verständnis für Katar
Zu guter Letzt geht es dann im „Aktuellen Sportstudio“ (ZDF) noch um die Kooperation zwischen dem FC Bayern München und Katar, dem Land, in dem Menschenrechte nicht besonders großgeschrieben werden. Der Grund dafür sei, dass Katar noch ein relativ junges Land sei, dass erst 1971 unabhängig wurde. Außerdem sei das eine ganz andere Kultur. Bitte? Das lässt auch Jochen Breyer nicht so stehen: „Menschenrechtsverletzungen sind keine Kultur“. Jochen Breyer 1, Karl-Heinz Rummenigge 0. Danke – Bitte.
Als Karl-Heinz Rummenigge im „Aktuellen Sportsudio“ dann gefragt wird, warum der FC Bayern München sich nicht mehr Moral leiste und in Katar auf Verbesserungen dränge, ist alles laut Rummenigge nicht mehr so einfach. „Der Fußball wird in eine Ecke gedrängt, dass er die Welt verbessern soll. Das kann er nur zum Teil, aber nicht ganz“, sagte er. Das Land habe sich weiterentwickelt, man habe in zwei Jahren einen Mindestlohn erreicht, dafür habe beispielsweise Deutschland deutlich länger gebraucht. Außerdem stünde der FC Bayern kontinuierlich im Dialog mit Katar. Dass das alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, darüber wollen wir jetzt nicht weiter sprechen.
Das bleibt von Karl-Heinz Rummenigges Besuch im „Aktuellen Sportstudio“ (ZDF)
Was wir am Ende des Abends aus dem Gespräch mit Karl-Heinz Rummenigge beim „Aktuellen Sportstudio“ im ZDF also lernen: Die UEFA macht eigentlich einen tollen Job in der Corona-Krise (bis auf diese Reise-Sache in der Champions- und Europa League), die Hygienekonzepte sind toll („Keiner weiß, wo sich Thomas Müller infiziert hat“, sagte Rummenigge), der FC Bayern München will keine Sonderwürste und bekommt auch keine (bis auf die Reise nach Katar und keine anschließende Quarantäne), und in Katar ist alles gar nicht so schlimm, wie immer gesagt (bis auf die teils verheerenden Menschenrechtsverletzungen). Bei so vielen guten Neuigkeiten ist die Niederlage gegen Eintracht Frankfurt sicher schnell wieder vergessen. (Melanie Gottschalk)
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