Zwei Tage lang qualmt, zischt, rattert und blinkt es im Kurhaus und Kongresszentrum, wenn Kindergartenkinder mit Schülern und Auszubildenden bei den Schlaufuchstagen "Erkunden – Probieren –Experimentieren".
Kreis Freudenstadt - Zwei Jahre lang gab es die inzwischen siebten Schlaufuchstage coronabedingt nur im Digitalformat.
Umso mehr freuten sich die Jugend-Technik-Schule im Landkreis Freudenstadt als Veranstalter und ihre Kooperationspartner, dass sie Kindergarten- und Schulkinder im Alter von vier bis neun Jahren wieder einladen konnten, um mit ihnen gemeinsam zu forschen und zu experimentieren. Denn das Ziel der Schlaufuchstage ist es, bei Kindern möglichst früh auf spielerische Art und Weise das Interesse an Naturwissenschaft zu wecken.
Schüler und Azubis vermitteln den Kindern technisches Wissen
In 24 Workshops zu je 30 Minuten hieß es gestern am Eröffnungstag und heißt es auch heute noch an den Ständen der Unternehmen aus dem gesamten Landkreis, von Schulen und Beruflichen Schulen, dem Kreisforstamt und der Forst BW, der Kreisvolkshochschule Freudenstadt, der Umwelt Akademie Freudenstadt der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordschwarzwald, der Universität Stuttgart, des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Fliegergruppe Freudenstadt: ausprobieren experimentieren, sehen und staunen.
Unter der Regie von Schülern und Auszubildenden durften die kleinen Besucher am Eröffnungstag ihr eigenes Seifenblasenmittel herstellen, mit Hilfe von Backpulver einen kleinen Vulkan zum Ausbruch bringen, aus Holz eine eigene Laterne basteln, einen Segelflieger falten oder ein Hubschraubermodell zusammen bauen und deren Flugeigenschaften auch gleich testen.
Naturwissenschaftliche Filme und Experimente mit Strom im Programm
Mit Strom brachten die Kinder die Augen des Schlaufuchses zum Leuchten, und sie verbanden fachgerecht die vermeintlichen Wunden eines großen Teddybären. Sogar ihr eigenes Lavendelparfüm durften sie herstellen und schließlich noch dem Geheimnis des Regenbogens auf den Grund gehen.
Es gab im Gerhard-Hertel-Saal naturwissenschaftliche Filme zu den Themen Wasserkreislauf, Steine, Feuer sowie Licht und Schatten zu sehen. Für das Rahmenprogramm konnten die Veranstalter den Wissenschaftsjournalisten Joachim Hecker gewinnen. In "Heckers Hexenküche" experimentierte er mit Elektrizität und zeigte den Kindern wie faszinierend, aber auch gefährlich Strom sein kann. Am Ende baute er sogar einen menschlichen Stromkreis, der einen Greifer nur durch Muskelkraft bewegte.
Die beiden Vormittage sind für Gruppen aus Kindergärten und Grundschulen reserviert. Sie mussten sich vorab anmelden. 2600 Plätze waren reserviert. "Wir sind überbucht", freute sich der Erste Landesbeamte Reinhard Geiser bei der Eröffnung der Schlaufuchstage im Beisein zahlreicher Gäste.
Am Nachmittag dürfen Oma und Opa mit zu den Schlaufuchstagen
Die Kreisvolkshochschule habe als Organisator der Schlaufuchstage sogar einigen Gruppen absagen müssen, bedauerte er. Wer am Vormittag nicht zum Zuge komme, der könne ja, so Geiser, nachmittags mit Mama und Papa oder mit Oma und Opa vorbeischauen. "Beim Bau eines Raketenautos würde ich am liebsten mitmachen", gestand er und nahm beim anschließenden Rundgang schon mal im Segelflieger Platz.
Geiser nannte die Schlaufuchstage "einen Ort der Begegnung und des Austauschs", der helfe, jungen Menschen Mathematik und Technik näher zu bringen. Besonders toll fand er den Einsatz der Schüler und Azubis, die den Kleinen, da war er sich sicher, Vieles besser erklären könnten.
Aber auch für die Pädagogen sah der Erste Landesbeamte Vorteile. Sie könnten sich neue Ideen und Anregungen für den Unterricht holen. Der Jugend-Technik-Schule und allen Kooperationspartnern dankte Geiser für ihr Engagement und lobte: "Sie haben ein richtig tolles Programm zusammengestellt."
Dank sagte auch Uwe Braun, Vorsitzender des Fördervereins der Jugend-Technik-Schule: an alle Akteure, Förderer und Sponsoren, ohne deren Unterstützung und Engagement die Schlaufuchstage "in dieser attraktiven Form" nicht realisierbar wären. Sein Dank ging vor allem an Sascha Falk, Jennifer Bukenberger und Elke Stehle von der Kreisvolkshochschule für die Organisation.
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