Mit Silber für Lea Friedrich und Roger Kluge sowie Bronze für Emma Hinze erlebt das deutsche Team bei der Bahnrad-WM einen starken Abend.
Lea Friedrich kämpfte mit allerletzter Kraft, die entthronte Emma Hinze feuerte aus voller Kehle an - doch die traumhafte Siegesserie der schnellen deutschen Frauen fand bei der Bahnrad-WM vor den Toren von Paris ein Ende.
Zwei Tage nach dem Sieg im Teamsprint verlor die 22 Jahre alte Friedrich im Finale in zwei Läufen gegen Mathilde Gros, die damit die Nachfolge von Hinze antrat. Die Titelverteidigerin war im Halbfinale an der Französin Gros gescheitert, sicherte sich im kleinen Finale gegen die Niederländerin Laurine van Riessen aber Bronze.
Für die deutschen "Kurzzeit"-Spezialistinnen endete damit ihre stattliche Siegesserie. Seit 2019 waren sie in den vier schnellen Disziplinen (Sprint, Teamsprint, Keirin, 500 m) bei Weltmeisterschaften unbesiegt. Friedrich und Hinze haben vor den Toren von Paris am Samstag im 500-m-Zeitfahren und am Sonntag im Keirin zwei weitere Goldchancen.
"Ich hätte gerne das Regenbogentrikot gehabt. Im Nachhinein bin ich auch stolz auf die Silbermedaille", sagte Friedrich.
Kluge holt überraschend Silber
Für einen Coup aus deutscher Sicht sorgte Routinier Roger Kluge. Der 36-Jährige belegte im Punktefahren überraschend mit 67 Punkten den zweiten Platz und musste sich dabei nur dem Niederländer Yoeri Havik (76) geschlagen geben. Den dritten Platz belegte der Belgier Fabio van den Bossche (64).
Holte in Frankreich Silber im Punktefahren: Roger Kluge.
"Eine Medaille bei internationalen Titelkämpfen ist schön für die Sammlung und bestätigt, dass ich noch nicht abzuschreiben bin. Ich fahre immer noch auf einem guten Niveau", sagte Kluge.
Für Kluge war es die fünfte Medaille bei Bahn-Weltmeisterschaften. 2018 und 2019 hatte er zusammen mit Theo Reinhardt den Titel sowie 2020 Bronze im Zweier-Mannschaftsfahren geholt, 2016 Silber im Omnium.
Enttäuschung für Europameister Nicolas Heinrich
Eine Riesen-Enttäuschung gab es dagegen für Europameister Nicolas Heinrich in der 4.000-Meter-Einerverfolgung. Der 20-Jährige erlebt in der Qualifikation einen Einbruch und wurde nur 18. Vorbei war der Traum vom großen Finale gegen den italienischen Stundenweltrekordler Filippo Ganna, der seinen fünften Titel in dieser Disziplin gewann und in 3:59,636 Minuten den nächsten Weltrekord aufstellte. Heinrich war in seinem Lauf gut 19 Sekunden langsamer als Ganna.
"Es war einfach nicht mein Tag. Die Spannung hat gefehlt. Es war nicht wie sonst. Man hat schon am Anfang gemerkt, dass es lascher ist", sagte Heinrich, der im August noch in München den EM-Titel geholt hatte und dabei fast neun Sekunden schneller war.
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