25 Jahre GameStar und 25 Jahre Videospiele, die sich immer weiter entwickelt haben. Über das letzte Vierteljahrhundert hat sich in der Welt der Videospiele so einiges getan, vor allem an der technischen Front.
Einige der Titel, die in dieser Zeit erschienen sind, haben die Technik fast schon revolutioniert. Andere haben langsam aber sicher den Weg bereitet, für eine Zukunft mit glatten Kanten und gefühlsechten Gesichtsausdrücken. Um die Spiele, die unseren Technik-Redakteuren im Gedächtnis geblieben sind und das auch bleiben werden, geht es in diesem Artikel.
1998: Dark Project - Guter Sound kann so wichtig sein
Dichte Atmosphäre bei Dark Project, nicht zuletzt Dank der Soundkulisse.Nils Raettig: Gott, wie sehr liebe ich Dark Project! Nie zuvor und nie wieder danach hat es mir derart viel Spaß gemacht, ein Meisterdieb zu sein. Ich glaube sogar, dass es fast kein anderes Spiel gibt, dass ich in den mittlerweile über 30 Jahren meiner Gaming-Zeit vor seinem Release im Vergleich zu meiner späteren Begeisterung derart unterschätzt habe.
Mit ein entscheidender Grund für diese Begeisterung: Die dichte und tolle Atmosphäre, die das Spiel versprüht hat, und die ist wiederum zu einem großen Teil auf die beeindruckende Soundkulisse zurückzuführen. Naheliegendes Beispiel dafür sind die verschiedenen Schrittgeräusche, die sowohl die eigene Spielfigur als auch die NPCs je nach Untergrund gemacht haben. Von lautem Stolzieren auf Steinboden über knarzende Schritte auf Holz bis hin zu flüsterleisen Schleichen auf Moosuntergrund.
Das war nicht nur akustisch, sondern auch spielerisch von großer Bedeutung. Einerseits konnte man genau hören, wie weit die patrouillierende Wache im Nebenraum noch entfernt ist. Andererseits hat ein unbedachter Fehltritt ausgereicht, um die Gegner in Alarmbereitschaft zu versetzen und im schlimmsten Fall den ganzen Diebeszug zum Scheitern zu verurteilen.
Es waren aber auch alle anderen Klänge im Spiel, die es zu einem beeindruckenden (Klang-)Erlebnis gemacht haben. Von den Stimmen der Hauptfigur und der Wachen, die auf Distanz in genau dem richtigen Maße leiser wurden über den stets präsenten und extrem gut passenden Hintergrundklang (als „Musik“ würde ich es nicht bezeichnen) bis hin zum äußerst befriedigenden Sound beim Einsacken von Diebesgut.
Eine derart überzeugende Kombination aus sehr atmosphärischer und gleichzeitig auch spielerisch relevanter Soundkulisse hat es seitdem kaum mehr gegeben. Das macht Dark Project in meinen Augen zu einem technischen Meilenstein, an dem sich auch im Jahr 2022 noch aktuelle Spiele sehr gerne ein Beispiel nehmen dürfen.
Das beeindruckende Wasser aus Morrowind.Sören Dietrich: Wir schreiben das Jahr 2002. Der kleine Sören, zarte 12 Jahre alt, befindet sich jedes Mal im Schlaraffenland, wenn er sich an seinen PC setzt. Jedes Spiel ist neu, aufregend und fesselt ihn vor den guten, alten Röhrenmonitor. Eines Tages steht er im örtlichen Kaufhaus und hält eine braune Verpackung in den Händen. Darauf steht: The Elder Scrolls III: Morrowind. Schulterzuckend blättert er sein Taschengeld auf die Ladentheke, nicht wissend, dass er in diesem Moment sein liebstes Rollenspiel-Universum entdeckt.
20 Jahre später kann ich immer noch mit Gewissheit sagen: Morrowind hat mich geprägt. Und das liegt nicht nur am Gameplay und den unvergesslichen Gegnern (howdy, Klippenläufer!), sondern auch an der für damalige Verhältnisse beeindruckenden Technik. Als Vorzeigespiel der allerersten Xbox arbeitete Bethesda nämlich eng mit Microsoft zusammen, um die Vorzüge der damals noch brandneuen Grafikschnittstelle DirectX 8 zu demonstrieren.
Mit Erfolg: Das Wasser! Leute, das Wasser! Ich habe Morrowind extra für diesen Beitrag hervorgekramt und kaum war ich von Bord des Schiffes gegangen, habe ich mich an das Ufer nahe Seyda Neen gestellt und auf das vor sich hin reflektierende kühle Nass gestarrt. Wahnsinn, wie beeindruckend die Quecksilber-artige Oberfläche für unsere Spieleraugen damals war.
Aber Morrowind hat das Rollenspiel-Genre auch in anderen Aspekten bewässert: Die Spielwelt war für damalige Verhältnisse riesig und lockte dennoch mit allerlei Orten, die man durch bloßes Erkunden entdecken konnte. Ladezeiten gab es nur beim Betreten von Innenräumen, das Streaming an der Oberwelt war makellos - zumindest auf potenten Rechnern. Und sonst? Hübsche Lichteffekte, insbesondere von der Sonne? Check. Beeindruckende Städte mit zahlreichen NPCs? Check.
Ihr seht: Morrowind ist und bleibt für mich persönlich ein Technik-Meilenstein. Die 50 Euro Taschengeld haben sich wahrlich gelohnt!
2004: WoW - Das erste MMO, das die Herzen der Spieler im Sturm eroberte
Der Lichking aus World of Warcraft.Patrick: World of Warcraft eröffnete am 11. Februar das Portal nach Azeroth in Europa. Es war das Spiel, das für weltweite Rekorde und Diskussionen rund um die Videospielkultur sorgte. Die Ankündigung des “Massively Multiplayer Online Role Playing Game” (kurz MMORPG) stand seinerzeit unter einem guten Stern. Denn Blizzard sorgte mit Erweiterungen wie “Warcraft 3 The Frozen Throne” für ein sehr hohes Ansehen, vor allem im Bereich des Storytellings. Kein anderes Spiel ist mir generell so gut in Erinnerung geblieben wie das allzeit beliebte Warcraft 3 (nicht Reforged!).
Aber Warcraft als vollständige Welt, die einfach von Spielern besiedelt werden kann? Zusammen in einer Gruppe losziehen und das Abenteuer gemeinsam erleben? Das klang schon alles ziemlich verrückt und vielversprechend und das war es auch! Denn zum Launch war der Andrang auf das Spiel gigantisch!
Bisher war das Genre “MMO” eher durch Spiele wie “Everquest” oder “Ultima Online” hierzulande bekannt. Diese beiden Spiele hatten allerdings einen mäßigen Erfolg und waren ihrer Zeit zum Teil voraus. Das lag mitunter auch an der mangelnden schnellen Internetverbindung.
Eine Anbindung an das Internet ist eine unumgängliche Voraussetzung, um sich mit dem eigens erstellten Charakter in die Spielwelt von World of Warcraft einzuloggen, die auf einem externen Server verwaltet wird.
Leider kam ich selbst erst viel später in den Genuss, in die Spielwelt einzutauchen. Ich schaute bis dahin aber fleißig die WoW-Ausgabe im Fernsehen auf “Giga”, die seinerzeit unter BBC ihren eigenen TV-Sender in Deutschland beheimaten.
2021: Ratchet & Clank: Rift Apart - Wo sind die Ladezeiten hin?
Dr. Nefarius aus Ratchet & Clank (Bild: 4Players)Jan Stahnke: Es ist ungefähr zwanzig Jahre her, als ich auf dem Kinderzimmer meines besten Kindergartenfreundes zum ersten Mal die Demo zu Ratchet and Clank auf der Playstation 2 gespielt habe. Es war wahrscheinlich genau diese Erfahrung, die mich für immer an das Medium Videospiele gefesselt hat - das und Pokemon Saphir vielleicht. Jeden Teil von Ratchet & Clank, der auf der Playstation 2 erschien, habe ich unzählige Male gespielt und geliebt wie kaum irgendeine andere Spielereihe.
Leider trennten sich die Wege von Ratchet, Clank und mir bald, da mir meine Eltern keine Playstation 3 kaufen wollten. Und ja, den Schmerz spüre ich noch heute. Nach einem längeren Exkurs in die Welt des PC-Gaming und einer Menge vergangener Zeit, habe ich heute eine Playstation 5 auf dem Schreibtisch stehen und habe mir als erstes Spiel damals Ratchet & Clank:Rift Apart besorgt und ich kann euch sagen: ich war fasziniert.
Es war wirklich lange her, dass mich ein Spiel technisch so begeistern konnte. Von den schnellen Wechseln zwischen den Welten, hat man zwar schon im Voraus gehört, aber das hielt ich lange Zeit nur für Marketing-Gefasel. Erst als ich selbst gespielt habe, konnte ich feststellen, dass das wirklich beeindruckende Technik ist, die so noch kein Spiel umgesetzt hat. Dazu kam der Detailgrad, der die einzelnen Haare im Fell von Ratchet gestochen scharf dargestellt hat.
Mein absolutes Highlight war aber die Haptik. Ratchet & Clank: Rift Apart hat die Möglichkeiten der Dual Sense Controller genutzt wie kein anderer Titel, mit Ausnahme der Playstation 5 Tech-Demo »Astro’s Playroom«. Jeder Untergrund, auf dem man lief, hat sich anders angefühlt und jede Waffe hatte ein einzigartiges Triggergefühl. Man hat wirklich jeden Schuss gespürt und wollte den Controller kaum noch aus der Hand legen. Das gab es bis dahin noch nie und gab es seither auch nicht und deswegen ist Ratchet & Clank: Rift apart mein absolutes Tech-Highlight der letzten 25 Jahre.
Wir haben noch allerhand andere Inhalte zu unserem 25.- Jubiläum für euch. Hier geht es zu der Gaming-Hardware, die vor 25 Jahren total angesagt war:
25 Jahre GameStar: Diese Gaming-Hardware war 1997 total angesagt
Vier persönlich ausgewählte Spiele, dabei könnten in diesen Artikel wahrscheinlich 100te Titel für ihre Technik gefeiert werden. Welche Spiele haben euch in dieser Hinsicht am meisten begeistert? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
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