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JDI eLEAP: Neue Technik zur OLED-Produktion sei ein Durchbruch - ComputerBase

Der Display-Hersteller Japan Display Inc. (JDI) hat ein Verfahren entwickelt, mit dem bei der klassischen OLED-Produktion auf Feinmetallmasken verzichtet werden kann. Dadurch soll die Effizienz der OLEDs massiv erhöht und außerdem die Umwelt geschont werden.

Ohne Maske

Die sogenannten Fine Metal Masks (FMM) bilden derzeit die primäre Methode zur Verdampfung von organischem Material für die Massenproduktion von OLED-Displays. Bei dem jetzt von JDI vorgestellten Verfahren eLEAP wird auf FMMs hingegen komplett verzichtet, was eine Premiere in der Branche darstelle. Der Hersteller spricht zudem von einem „historischen Durchbruch“ bei den Leistungseigenschaften von Displays.

Fine Metal Mask im Schema
Fine Metal Mask im Schema (Bild: Toppan)

Die Abkürzung eLEAP steht laut JDI (PDF) für folgendes:

environment positive
Lithography with maskless deposition
Extreme long life, low power, and high luminance
Any shape Patterning

OLEDs leuchten effizienter

Durch die neue Technik sollen die RGB-Pixel präziser strukturiert werden können. Dadurch werde das Verhältnis aus der Licht emittierenden Fläche zur Gesamtfläche eines Pixels, die sogenannte Aperture Ratio (von JDI auch Emission Efficiency genannt), gegenüber dem bisherigen Verfahren etwa verdoppelt: Laut JDI beträgt die Emmissions-Effizienz beim FFM-Verfahren nur 28 Prozent und beim neuen eLEAP-Verfahren 60 Prozent.

Neue Pixelstruktur mit höherer Leuchteffizienz
Neue Pixelstruktur mit höherer Leuchteffizienz (Bild: Japan Display Inc. (JDI))
Bei gleicher Helligkeit weniger Strom für eine höhere Lebensdauer
Bei gleicher Helligkeit weniger Strom für eine höhere Lebensdauer (Bild: Japan Display Inc. (JDI))

Dadurch wird wiederum weniger Strom für die gleiche Helligkeit benötigt, was im Gegenzug die Lebensdauer der OLEDs im besten Fall verdreifachen soll. Andersherum lasse sich die maximale Helligkeit verdoppeln.

Ohne Metallmasken wird sparsamer produziert

Der Verzicht von Metallmasken sorge zudem für eine umweltschonendere Produktion, da einige sonst nötige Reinigungsvorgänge wegfallen, was auch die Kosten verringere. Ferner seien Größe und Form des OLED-Displays nicht mehr von der Maske abhängig, sodass hier mehr Flexibilität bestehe.

Einsatzgebiete und Vorteile
Einsatzgebiete und Vorteile (Bild: Japan Display Inc. (JDI))

Die herkömmliche FMM-Methode ist laut JDI auf Glassubstrate der Größe G6 (circa 1500 × 1850 mm) limitiert, beim neuen eLEAP-Verfahren könne man bis G8 (circa 2200 × 2500 mm) oder darüber hinaus gehen. Die Spanne der möglichen Produkte reiche vom winzigen Wearable-Display bis zum Großformat-Fernseher mit 100 Zoll.

Muster müssen sich erst einmal beweisen

Die Technik kommt bei potenziellen Kunden gut an, schreibt JDI und will im Laufe des Jahres zunächst mit der Musterfertigung beginnen. Die Technik will das Unternehmen voraussichtlich nicht nur für sich allein behalten, sondern auch anderen Display-Fertigern zur Verfügung stellen.

eLEAP ist ein historischer Durchbruch in der Display-Technologie, die den aktuellen OLED-Technologien weit überlegen ist. JDI befindet sich bereits in Gesprächen mit Kunden und hat erhebliches Kundeninteresse geweckt, wobei die Kundennachfrage im Laufe der Zeit voraussichtlich schnell wachsen wird.

JDI

Ob JDI die großen Versprechungen mit den ersten Samples halten kann, bleibt abzuwarten. Mit Helligkeit und Lebensdauer würden zwei wesentliche Schwachpunkte bei herkömmlichen OLED-Displays angegangen. Dass zugleich die Kosten sinken sollen und die Umwelt noch geschont werde, erscheint fast zu schön um wahr zu sein.

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