Grüne Allee durch neue Technik - Lahr - Badische Zeitung

Die IGZ Lahr installiert am Lahrer Flugplatzareal Sensorik zur Bodenfeuchtemessung, die bei der Bewässerung helfen soll.

(BZ). Um die Bodenfeuchte in Grünanlagen besser messen und kontrollieren zu können, setzt die Badenova-Tochter bnNetze die Funkübertragungstechnik Lorawan ein. Dieser Tage fand der Übergabetermin statt, bei dem mit einem technischen Mitarbeiter der IGZ die erste Sensorik installiert wurde.

An heißen Sommertagen benötigen Bäume besonders viel Wasser. Grünanlagen werden häufig auf Basis von Erfahrungswerten gegossen, heißt es in der Pressemitteilung über den Termin. Ein "Rund-um-die-Uhr-Kennen" des Zustands der Anlage sei mit dieser Methode nicht möglich. "Genau an diesem wichtigen Punkt setzt die Lorawan-Technik an, die die bnNetze in Lahr installiert hat", so Paul Spies, Projektleiter Smart City der bnNetze im Bericht. Kein Beschäftigter des Unternehmens müsse mehr die Bäume besuchen, denn alles laufe mittels einer Bodenfeuchtemessung digital ab.

Die Technik wird in der Einsteinallee auf dem Startklar-Areal am Lahrer Flugplatz eingesetzt. Drei Sendeeinheiten der Bodenfeuchtesensoren sind beim Pilotprojekt bereits an verschiedenen Stellen auf dem Gelände installiert. Die Messeinheiten haben Messpunkte in 30 Zentimeter, 60 und 90 Zentimeter Bodentiefe, um Werte aus verschiedenen Bodenschichten zu erfassen. Nicht nur die aktuellen Werte lassen sich so erfassen, auch Aussagen über den längeren zeitlichen Verlauf einer Phase ohne Regen ermöglichen Fachleuten Rückschlüsse.

"Um die Bäume des stetig wachsenden Geländes optimal mit Wasser zu versorgen, bedarf es einiger Zeit und viel Erfahrung. Durch Messungen kann ich nun eine gezielte und umweltfreundliche Bewässerung durchführen", so Marco Kupfer von der IGZ, der für die Grünanlagen des Geländes verantwortlich ist. "Auch durch die unterschiedlichen Installationstiefen lassen sich Rückschlüsse auf die Bodenschichten ziehen und das Wurzelwachstum des Baums gezielt fördern."

Laut IGZ-Geschäftsführer Daniel Halter bedeute das zukünftig sowohl eine Arbeitserleichterung als auch eine Zeiteinsparung für seine Mitarbeitenden. Die bnNetze realisierten das Projekt gemeinsam mit der IGZ, der Badenova-Tochter E-Maks und der Thüga AG.

Lorawan ist die Abkürzung für "Long Range Wide Area Network" . Die Technik sei energieeffizient, kostengünstig und könne Daten über große Entfernungen übertragen, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Art der Informationsübertragung zählt zu den LP-WAN-Technologien, also "Low Power WAN". Das heißt: Trotz der großen Reichweiten verbrauchen die Sensoren und Basisstationen sehr wenig Energie. Sensoren erfassen die Daten und senden sie verschlüsselt an einen Empfänger, wo eine detaillierte Auswertung möglich ist. Die Stärke der LoRaWAN-Technik sei die große Bandbreite an konkreten Anwendungsmöglichkeiten.

Bürger können diese Technologie im Alltag nutzen: Beispielsweise um die Auslastung eines Camper-Stellplatzes digital abzurufen oder zu sehen, wie viele Besucher gerade im örtlichen Freibad sind. Für Gewerbehöfe lassen sich die Füllstände verschiedener Glasbehälter erfassen.

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