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Borussia Dortmund - Frust frisst Fan-Fest: Klatsche gegen RB Leipzig legt alle BVB-Probleme offen - Eurosport DE

763 Tage Leere, knapp zwei Jahre Tristesse endeten am vergangenen Samstag in einem Fanmarsch zum größten aller deutschen Fußball-Tempel. Singende Anhänger, gehüllt in Schwarz und Gelb, Fahnen allerorten, die Religion des Ruhrgebiets durfte wieder vor Ort, in der heiligen Pilgerstätte, ausgelebt werden.

Die Bilder der vollbesetzten Südtribüne, die Wiederauferstehung der Gelben Wand, dürften selbst denjenigen, die es nicht mit Borussia Dortmund halten, imponiert haben. Als schließlich noch bekanntgegeben wurde, dass Erling Haaland, hinter dessen Einsatz ein dickes Fragezeichen gestanden hatte, mit von der Partie sein würde, war aus Dortmunder Sicht alles für das perfekte Fußball-Fest angerichtet.
Wenige Stunden später war die Freude gewichen, hatte Platz gemacht für den unliebsamen Kollegen namens Frust. 1:4 hieß es schließlich gegen die Party-Crasher von RB Leipzig um Doppeltorschütze und Vorlagengeber Konrad Laimer. Einige Fans hatten bereits nach dem zwischenzeitlichen 0:3 durch Christopher Nkunku genug gesehen, Pfiffe hallten durchs Rund, vereinzelt waren "Rose raus"-Rufe zu vernehmen.

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Ganz deutlich vor allem hörbar, als Abwehr-Routinier Mats Hummels ans "Sky"-Mikrofon trat. "Die spreche ich nächste Saison nochmal drauf an", sagte Hummels gleichermaßen genervt wie kämpferisch bezüglich der Störgeräusche. Weniger kämpferisch hatten der Weltmeister von 2014 und seine Teamkollegen nach 20 verheißungsvollen Anfangsminuten hingegen auf dem Platz gegeben.

Hummels: "Das ist unser Problem"

Die Mannschaft wirkte nach Laimers erstem Treffer (21.) gänzlich paralysiert, fand keinerlei Ordnung mehr und schluckte nur neun Minuten später den nächsten Nackenschlag durch den Österreicher (30.). Ein Phänomen, das in dieser Saison nicht zum ersten Mal zu beobachten war: Auch gegen Bayer Leverkusen (2:5), die Glasgow Rangers (2:4) und Ajax Amsterdam (0:4) fiel das eigentlich so talentierte Konstrukt in sich zusammen.

Hummels, gemeinhin derjenige, der sich auch nach unrühmlichen Auftritten stellt, war um eine Erklärung für die neuerliche Schmach bemüht: "Wir sind hektisch geworden, das ist unser Problem. Wir wollten die tiefen Bälle erzwingen. Dann steht es 0:2 aus dem Nichts zur Halbzeit", sagte er und ergänzte: "Wir verlassen da oft so ein bisschen unsere Position, wir spielen nicht mehr so konzentriert. Wir stehen dann teilweise irgendwo."

Dortmunder "Hühnerhaufen"

Derlei "wilde Spiele", wie Hummels es ausdrücke, würden dann "immer an die Mannschaft, die kontern kann" gehen. Er wisse zwar nicht, ob er für das, was er und seine Mitspieler zuvor geboten haben, das Wort "Hühnerhaufen" in den Mund nehmen solle, machte es aber schließlich passenderweise doch.

Mats Hummels in Rage - Borussia Dortmund vs. RB Leipzig

Fotocredit: Getty Images

Trainer Marco Rose sagte im Nachgang auf der Pressekonferenz: "Wir haben uns vor vollem Haus mehr vorgenommen und wollten uns Schwung für die Schlussphase der Saison holen. Nun haben wir uns selbst ausgebremst". Dies sei "extrem bitter." Dass der BVB sich ein ums andere Mal selbst im Weg steht, ist keine neue Erkenntnis, allerdings sind Lösungsansätze mit Blick auf Hummels‘ Analyse und Roses Worten offensichtlich rar.

Die sportlichen Defizite sind bekannt, wiederholen sich aber immer wieder. Sie sind aber nicht die einzige negative Konstante, mit dem die Westfalen zu kämpfen haben. Auch die generelle Aufarbeitung der Ereignisse dürfte den Dortmunder Fans etwas bitter aufstoßen. So flüchtete sich beispielsweise Hummels bei "Sky" in Schönrederei und ein zweifelhaftes Hätte, Wenn und Aber.

"Nicht so tun, als wären wir an die Wand gespielt worden"

"Ich weiß, dass es für die Aussagen, wie die Folgenden immer auf den Sack gibt", leitete er ein. Er führte aus: "Es war ein Sieg der Effektivität und der Chancenverwertung. Es war von den Leistungsverhältnissen kein 4:1-Sieg." Es sei im Fußball so, dass man sich Kritik gefallen lassen müsse, "die Leipziger wissen allerdings, dass es in der ersten Halbzeit ganz anders laufen kann. Am Ende entscheiden die Tore im Fußball. Als es 1:0 für Leipzig stand, gab es wenige Gründe dafür."

Man müsse also nicht "so tun, als wären wir 4:1 an die Wand gespielt worden." Trainer Rose, der einen engagierten Start seiner Mannen gesehen hatte, sagte: "Was heute den Unterschied ausgemacht hat: Die Konsequenz in beiden Strafräumen. Außer dem Umschaltspiel hatte Leipzig nicht viel vom Spiel. Wir waren allerdings nicht kompromisslos genug."

Zwar verbuchten die Sachsen tatsächlich nur 36 Prozent Ballbesitz, in den entscheidenden Statistiken hatten sie aber die Nase vorn, gewannen 54 Prozent der Zweikämpfe und brachten fünf Schüsse auf des Gegners Tor (der BVB hingegen nur zwei).

BVB: Rose sitzt fest im Sattel

Man müsse sich die Pfiffe des vormals hoffnungsvollen und später enttäuschten Anhangs gefallen lassen, sagte Rose im "ZDF", mit den vereinzelten Rauswurf-Forderungen wurde er in der Folge jedoch nicht konfrontiert. Dass der gebürtige Leipziger seinen Hut nehmen muss, steht übereinstimmenden Medienberichten zufolge ohnehin nicht zur Debatte.

Die Dortmunder Verantwortlichen haben einen klaren Plan mit Rose, für den der beliebte und erfolgreiche Interimstrainer Edin Terzic zurück in die zweite Reihe rückte. Rose soll die Zukunft des Vereins prägen, den obligatorischen Umbruch am Saisonende gemeinsam mit Sebastian Kehl vorantreiben.

Die Kernaufgabe wird darin bestehen, Spieler zu finden, die seine Forderungen umsetzen, Konstanz mitbringen und ins Gefüge passen. Sprich: Die Ausbildung eines Anti-Hühnerhaufens. Wenn das gelingt, wird Hummels die Zweifler in der nächsten Saison mit Vergnügen noch einmal ansprechen.

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