"Innsbruck ist eben die klassische Föhnhauptstadt", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher, der angesichts der Böen von über 80 km/h am Hausberg von "Windsbruck" "kein gutes Gefühl" hatte: "Der Wind ist einfach zu stark, zu böig. Es wäre zu gefährlich gewesen."
Weil zudem die gefräste Anlaufsspur bei deutlichen Plusgraden in der Tiroler Landeshauptstadt stark nachgab, war die Absage schließlich unausweichlich - um exakt 15:00 Uhr blies Sandro Pertile, Renndirektor des Weltverbandes FIS, alles ab. "Wir haben alles probiert, aber es ging nicht", sagte Pertile zu Eurosport.
Das Bergiselspringen war zunächst auf 13:50 Uhr, dann 14:10 Uhr, dann 14:30 Uhr, dann 15:00 Uhr verschoben und letztlich abgesagt worden. Zuvor hatte auch kein Probedurchgang stattfinden können.
Innsbruck
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VOR 4 STUNDEN
"Ich bin skeptisch", hatte Eurosport-Experte Werner Schuster schon gegen 14:00 Uhr gesagt: "Böiger Wind ist schwer zu prognostizieren. Ich würde gerne ein Skispringen sehen, aber ich habe auch Angst, dass es nicht gut steuerbar sein wird. Wir wollen ja einen sportlichen Wettkampf sehen."
Was die Innsbruck-Absage für die Skisprung-Stars bedeutet
Vierschanzentournee: Zwei Springen in Bischofshofen wie 2008
Die Springer, deren Geduld über mehrere Stunden auf eine harte Probe gestellt worden war, reagierten schließlich erleichtert. "Ich glaube nicht, dass es hier zu einem fairen Springen gekommen wäre", sagte Österreichs Weltmeister Stefan Kraft im "ORF". Er hatte sich mit seinen Teamkollegen die Zeit mit einigen Darts-Duellen in der Kabine vertrieben.
Wie der Ski-Weltverband FIS entschied, wird damit 2022 kein Springen in Innsbruck stattfinden. Der Tross der Skispringer zieht am Dienstagnachmittag wie geplant nach Bischofshofen zur traditionell letzten Station der Vierschanzentournee weiter.
Dort sollen dann wie 2008 zwei Springen ausgetragen werden. Bei der einzigen "Dreischanzentournee" waren damals die letzten beiden Springen binnen 24 Stunden allerdings ohne K.o.-Modus ausgetragen worden.
So erklärt der FIS-Renndirektor die Absage in Innsbruck
Eurosport-Experten begrüßen Absage
"Wir haben Wind bis zu acht Meter pro Sekunde, es ist sehr unstabil. Wir wären gerne gesprungen, aber die Sicherheit der Athleten hat Priorität", hatte FIS-Direktor Pertile zuvor in Innsbruck gesagt: "In Bischofshofen sind wir flexibler, da haben wir Flutlicht."
Eurosport-Experte Werner Schuster begrüßte die Entscheidung: "Bischofshofen ist die windgeschützteste Schanze der Tournee. Hoffen wir dort auf einen fairen Wettkampf." Marting Schmitt ergänzte: "Ich gehe davon aus, dass es dort vom Wind her okay ist. Ich glaube, wir können uns auf einen tollen Wettkampf freuen."
Bange Blicke der Springer: So kam es zur Absage in Innsbruck
Erst zum sechsten Mal seit 1953 wurde ein Tournee-Wettkampf zeitlich und/oder örtlich verlegt, gänzlich ausgefallen ist noch kein einziger. Die beiden Springen in Bischofshofen sollen am 5./6. Januar trotz der direkt davor stattfindenden Qualifikation im K.o.-Modus ausgetragen werden.
Neuer Zeitplan Bischofshofen 5. Januar:
UHRZEIT | EVENT |
11:30 Uhr | Training |
13:00 Uhr | Qualifikation |
16:30 Uhr | Springen |
Neuer Zeitplan Bischofshofen 6. Januar:
UHRZEIT | EVENT |
14:30 Uhr | Qualifikation |
17:30 Uhr | Springen |
Eisenbichler und Geiger brauchen Aufholjagd
Die Organisatoren haben indes noch ein Polster, um die Tournee auch diesmal mit vier Springen auszutragen: Für Samstag und Sonntag sind planmäßig zwei zusätzliche Weltcups in Bischofshofen vorgesehen, die "umgewidmet" werden könnten.
Innsbruck, wo Eisenbichler und Geiger in den vergangenen beiden Jahren den Tourneesieg verspielt hatten, machte wieder seinem Ruf als launische Schanzen-Diva alle Ehre. "Der Bergisel ist halt ab und zu a blede Sau", hatte Eisenbichler, der an gleicher Stelle 2019 Weltmeister geworden war, genau vor einem Jahr festgestellt.
Böen bis zu sechs Meter pro Sekunde: Skispringen in Innsbruck unmöglich
Nun müssen der Gesamtvierte und Geiger (6.) eben zweimal auf der Paul-Außerleitner-Schanze versuchen, ihren Rückstand von umgerechnet 12 und 18 Metern auf den enteilten Japaner Kobayashi doch noch aufzuholen. Schwer genug wird dies: Seit Sven Hannawald vor 20 Jahren hat kein Deutscher in Bischofshofen triumphiert.
Eurosport zeigt alle vier Springen der Vierschanzentournee in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Bischofshofen inklusive der Qualifikation LIVE im Free-TV. Werner Schuster kommentiert mit Gerhard Leinauer, Martin Schmitt analysiert mit Birgit Nössing im Studio. Alle Springen LIVE gibt's auch bei Eurosport mit Joyn+!
(mit SID)
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