Reitsport: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Olympiasieger Beerbaum - DER SPIEGEL
Der Springreiter Ludger Beerbaum steht nach einem RTL-Bericht über angeblich unerlaubte Trainingsmethoden in der Kritik. Der Olympiasieger bestreitet die Vorwürfe. Nun hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen.
Beerbaum bei einem Reitturnier in Aachen 2015
Foto:
Uwe Anspach/ dpa
Die Staatsanwaltschaft Münster ermittelt nach den Vorwürfen wegen unerlaubter Trainingsmethoden gegen den Olympiasieger im Springreiten Ludger Beerbaum. Das bestätigte ein Behördensprecher dem SPIEGEL. Zuvor hatten die »Westfälischen Nachrichten« und der WDR darüber berichtet.
»Es besteht ein Anfangsverdacht und den prüfen wir«, teilte ein Behördensprecher dem SPIEGEL mit. Grundlage sei der Verdacht einer Straftat auf Grundlage des Tierschutzgesetzes: »Wir haben kürzlich eine Strafanzeige der Organisation Peta bekommen. Sie richtet sich gegen Beerbaum und andere namentlich nicht genannte Personen.«
In einem Beitrag bei »RTL Extra« war dem Weltklasse-Springreiter vorgeworfen worden, die verbotene Trainingsmethode des Barrens bei seinen Springpferden angewandt zu haben. Der viermalige Olympiasieger bestreitet das.
In einer Stellungnahme hatte Beerbaum sich gegen die Anschuldigungen gewehrt und geschrieben: »Der Beitrag von ›RTL extra‹ ist in vielen Punkten nachweislich falsch, verleumderisch und ehrverletzend.«
Staatsanwaltschaft wertet Filmaufnahmen aus
Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), die von RTL mehr Aufnahmen als die bereits gesendeten zur Verfügung gestellt bekommen hat, kam in einer ersten Bewertung zu dem Ergebnis, »dass Teile der dokumentierten Vorgänge eindeutig nicht unserer Beschreibung des Touchierens entsprechen. Zum Beispiel ist eine Ausholbewegung zu sehen, bevor die Touchierstange die Pferdebeine berührt.«
Diese Einschätzung bekam auch die Staatsanwaltschaft Münster mit. Man habe nun die weiteren Filmaufnahmen, einen mehrminütigen Zusammenschnitt verschiedener Videosequenzen, von der Vereinigung bekommen und werte diese aus, sagte der Behördensprecher.
Beerbaum, viermaliger Olympiasieger und Gewinner zahlreicher WM- und EM-Medaillen im Springreiten, war für den SPIEGEL für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
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