Stand: 02.01.2022 13:09 Uhr
HSV, St. Pauli und Hansa Rostock: Trotz Corona zieht es einige Fußball-Zweitligisten aus dem Norden ins Trainingslager in den Süden. Die Vereine versuchen, auf ihren Dienstreisen Vorsicht walten zu lassen.
Die Corona-Pandemie hat wieder einmal an Fahrt aufgenommen. Die Omikron-Variante des Virus' verbreitet sich rasant. Kaum ein deutscher Fußballclub, der zum Trainingsauftakt nicht einen positiven Test bei einem seiner Profis vermelden musste. Die nächste Infektionswelle rollt europaweit bereits gewaltig. Reisen erhöht das Risiko, auf den Vorbereitungs-Trip in den sonnigen Süden wollen viele Vereine trotzdem nicht verzichten.
Hochrisikogebiet Spanien - Inzidenz von über 1.000
Andalusien, Alicante, Costa Blanca, Costa del Sol - Hauptsache Spanien lautet oft das Motto. Doch das beliebte Urlaubsland ist derzeit ein Hochrisikogebiet, die Zahl der Neuinfektionen nimmt trotz einer hohen Impfquote von rund 80 Prozent seit Wochen rapide zu - auch bei den spanischen Fußballclubs. Im Herbst hatte Spanien noch mit die niedrigsten Corona-Zahlen Europas. Am Neujahrstag musste das Land einen Rekord-Inzidenz-Wert von 1233,8 vermelden. Die Zahl der Todesfälle ist in Spanien allerdings vergleichsweise gering, die Lage in den Krankenhäusern weitgehend unter Kontrolle.
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Die Vereine versuchen, auf ihren Dienstreisen Vorsicht walten zu lassen. Denn bereits am 14. Januar startet die Zweite Liga mit dem 19. Spieltag in ihre Restrunde. So hat der Hamburger SV in seinem Hotel einen separaten Speisesaal.
HSV: Charter-Jet und eigener Hotel-Flügel
Für den HSV beginnt das neue Trainingsjahr in Sotogrande: Die Norddeutschen fliegen am Sonntag ins Hochrisikogebiet und schlagen ihr Camp für knapp eine Woche in einem 20 Quadratkilometer großen Luxusresort in der Provinz Cádiz in Andalusien auf. Dort waren die Inzidenzwerte zuletzt binnen einer Woche von knapp 300 auf rund 900 in die Höhe geschossen.
Doch die Mission Wiederaufstieg 2022 soll nicht schon im Winter durch Corona in Gefahr geraten. Dafür tut der norddeutsche Club viel: Die Reise beginnt in einem eigenen Charter-Jet. Im Hotel ist für die HSV-Delegation ein spezieller Gebäude-Flügel reserviert - mit eigenem Speisesaal. Die Plätze des "Santa Maria Polo Club" stehen nur den Hamburgern zur Verfügung, trainiert wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
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Da die komplette Mannschaft geimpft ist, bleibt einzelnen Profis bei der Rückkehr nach Deutschland eine Quarantäne erspart. Zehn Tage wären sonst verpflichtend bei der Einreise aus dem Hochrisikogebiet. Durch einen negativen Test kann man sie auf fünf Tage verkürzen.
Werder Bremen sagt Trainingslager ab
Herbstmeister FC St. Pauli und Werder Bremen planten eigentlich, am Sonntag gemeinsam per Charter ins Trainingslager nach Alicante starten. Die Kiezkicker bereiten sich in Benidorm vor, Werder wollte nach Murcia. Doch fünf neue Corona-Fälle bei den Bremern machten einen Strich durch die Rechnung. Die Grün-Weißen bereiten sich nun im heimischen Bremen auf die Restsaison vor.
Ganzlich unbelastet reisen aber auch die Kiezkicker nicht. Luca Zander und Athletiktrainer Karim Rashwan sind im Trainingslager nicht dabei. Beide wurden positiv auf das Coronavirus getestet und befinden sich in häuslicher Quarantäne. Das Duo ist dreifach geimpft und zeigt keinerlei Symptome.
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Frühzeitige Trainingslager-Absage von Hannover 96
Aufsteiger Hansa Rostock zieht es derweil in die Türkei nach Belek: Vom 2. bis 9. Januar schlagen die Mecklenburger dort ihr Camp auf. Dorthin wollte eigentlich auch Hannover 96 "flüchten". Die Niedersachsen hatten allerdings schon im vergangenen November angesichts der Corona-Lage Abstand von ihren Reiseplänen genommen. Man wolle "kein Risiko eingehen", sagte Sportchef Marcus Mann damals.
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