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US-Schauspieler Michael K. Williams tot aufgefunden - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Der US-Schauspieler Michael K. Williams ist tot. Der 54-jährige Star der Serie „The Wire“ sei tot in seiner Wohnung in New York aufgefunden worden, teilte die Polizei am Montag mit. Zur Todesursache machte die Polizei keine Angaben. Die Zeitung New York Post berichtete unter Berufung auf die Ermittlungsbehörden, dass Williams an den Folgen einer mutmaßlichen Überdosis Drogen gestorben sei.

Williams hatte in der Vergangenheit in Medien offen über seine Drogensucht gesprochen und erzählt, dass er einen Großteil seiner Einnahmen aus der Serie „The Wire“ für Rauschgift ausgegeben hatte. Durch seine Rolle als schwuler Raubmörder Omar Little in dieser HBO-Erfolgsserie wurde Williams einem internationalen Publikum bekannt. Die fünf Staffeln der Serie über die Rivalitäten von Drogendealer-Banden in der US-Stadt Baltimore liefen von 2002 bis 2008.

Eine Sprecherin der Familie des Schauspielers bestätigte dessen Tod und bat, die Privatsphäre der Angehörigen des aus dem New Yorker Stadtteil Brooklyn stammenden Prominenten zu respektieren.

Kollegen und Fans äußerten sich bestürzt über seinen Tod. HBO erklärte: „Während sich die Welt seiner immensen Talente als Künstler bewusst ist, kannten wir Michael als einen lieben Freund, der von allen geliebt wurde, die das Privileg hatten, mit ihm zu arbeiten“.

Schauspieler Tray Chaney, der in „The Wire“ einen Drogendealer spielte, erklärte, er sei „am Boden zerstört“. Williams sei einer „der tollsten Schauspieler/Brüder der Welt“ gewesen, schrieb er auf Twitter. Bestseller-Horrorautor Stephen King kommentierte die Nachricht auf Twitter mit den Worten „schrecklich, traurig und unfassbar“.

Narbe als Markenzeichen

Williams war mehrfach für den US-Fernsehpreis Emmy nominiert, dieses Jahr beispielsweise für seine Rolle in der Serie „Lovecraft Country“. 2015 wurde er für seine Rolle als Ehemann der Bluessängerin Bessie Smith in dem Film „Bessie“ nominiert, 2016 für „The Night Of“, 2019 für „When They See Us“. Williams war außerdem in den Filmen „12 Years a Slave“, „The Road“ und „Gone Baby Gone“ zu sehen.

Williams Erkennungszeichen war eine Narbe im Gesicht, die er sich nach eigenen Angaben bei einem Kampf in New York in der Nacht seines 25. Geburtstags zuzog. In einem Interview mit NPR erzählte er, dass die Narbe seiner Karriere förderlich war, da er dank ihr von einem Background-Tänzer in Musikvideos für Stars wie Madonna und George Michael zu Sprechrollen für harte Charakteren in Theaterstücken aufstieg.

Sein erster Durchbruch auf der Leinwand kam, als der US-Rapper Tupac Shakur einen Film in New York drehte und Williams als seinen kleinen Bruder besetzte, nachdem er ein Polaroid-Foto des Schauspielers gesehen hatte. Danach wurde er für die Rolle eines Drogendealers in Martin Scorseses „Bringing Out the Dead“ engagiert, bevor er die Rolle in „The Wire“ bekam, die seinen Erfolg zementierte.

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