Lässig, unverschämt und unerschrocken: Jean-Paul Belmondo faszinierte die größten Regisseure Frankreichs. Der Schauspieler, der mehr als 80 Filme hinterlässt, ist am Montag im Alter von 88 Jahren gestorben.
Nach kleineren Filmrollen Ende der 1950er-Jahre schaffte er im Jahr 1960 mit "A bout de souffle" (dt.: "Außer Atem") den Durchbruch. Seitdem war Belmondo, der im neuen französischen Kino die existenzialistische Galionsfigur der rebellischen Jugend der 60er-Jahre verkörperte, neben Alain Delon Frankreichs wohl prägendster Schauspieler. Er arbeitete mit wichtigen Regisseuren wie Jean-Pierre Melville, Louis Malle, Claude Chabrol, Claude Sautet, François Truffaut und Henri Verneuil zusammen.
Wie er die Zigarette zwischen den Fingern dreht, sich den Hut in die Stirn zieht, sein entschlossener Gang, das überlegene Grinsen und die Art, wie er den Daumen à la Bogart über seine wulstige Lippe streicht: Belmondo drückte den Filmen auch mit Gesten und Blicken seinen Stempel auf.
Die Franzosen nannten Belmondo liebevoll "Bébel"
Belmondo wurde am 9. April 1933 in Neuilly-sur-Seine als zweites von drei Kindern geboren. Sein Vater Paul Belmondo, ein Bildhauer, war ab 1959 Mitglied der Akademie der Schönen Künste in Paris. Seine Mutter war als Tänzerin aber auch als Malerin bekannt. Belmondo selbst wollte eigentlich ebenfalls Bildhauer werden, wie der Vater, versuchte sich als Boxer und meldete sich schließlich doch am Schauspieler-Konservatorium in Paris an.
Seine Rollenvielfalt und ungebrochene Ausdruckskraft machten ihn für Melville zu einem der außergewöhnlichsten Schauspieler seiner Generation. Sein ewiger Rivale war Alain Delon. Doch an Belmondos komödiantisches Talent kam der nicht heran. Die Franzosen nannten Belmondo liebevoll "Bébel", für Delon gab es keinen Spitznamen.
Im November 1999 erlitt er in der westfranzösischen Stadt Brest auf der Bühne einen Herzanfall und im August 2001 auf Korsika einen Schlaganfall. Belmondo hinterlässt vier Kinder aus den Beziehungen mit der Tänzerin Elodie Constantin und Nathalie Tardivel. "Unsterblich werden - und dann sterben", sagte Belmondo in "Außer Atem". Der Film hat aus Belmondo eine Legende gemacht.
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