Im Schlachthof der Süddeutschen Truthahn AG in Ampfing (Landkreis Mühldorf) ist am Mittwoch eine technische Panne passiert. Deshalb mussten 750 Puten, die an diesem Tag in der Anlage geschlachtet worden waren, entsorgt werden. Nach den Worten eines Unternehmenssprechers trat der Defekt erst auf, nachdem die Puten betäubt und getötet worden waren. Deshalb habe kein Tier Leiden erlitten. Das Landratsamt Mühldorf, das für die Überwachung des Schlachthofs zuständig ist, bestätigte die Darstellung. Nähere Auskünfte zum Beispiel zur Art des Defekts gaben weder die Truthahn AG noch die Kreisbehörde. Die Tierrechtsorganisation Soko Tierschutz misstraut der Darstellung. "Das Schlachten von Puten ist ein integrierter Prozess", sagte Soko-Sprecher Friedrich Mülln, der den Ampfinger Schlachthof kennt. "Zu Beginn werden Tiere mit den Füßen in ein Gestell eingehängt, danach betäubt, getötet und entfedert." Deshalb hält Mülln es für möglich, dass Puten wegen der Panne gelitten hätten. Die Soko habe deshalb Strafanzeige gegen die Truthahn AG gestellt. Mülln nannte es "entsetzlich, dass Tiere, deren Leben ohnehin nur aus Leid bestanden hat, an ihrem Ende als Müll entsorgt werden".
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