Nach den ersten vielerorts spontanen Hilfsaktionen können die Menschen in den von der Flut zerstörten Gebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auch weiterhin auf die Hilfe aus dem Landkreis Mittelsachsen bauen.
Erst vor einer Woche schickte der Ortsverband Freiberg des Technischen Hilfswerks (THW) erneut schweres Räumgerät nach Ahrweiler, um den Wiederaufbau zu unterstützen. "Der erste Einsatz für uns war am 19. Juli. Da wurden Kipper, Tieflader und Teleskoplader ins Flutgebiet transportiert", sagt Zugführer Jens Kaden. Vier Helfer waren vor Ort und haben Straßen beräumt, um die Befahrbarkeit grob wieder herzustellen. An diesem Einsatz war auch der THW-Ortsverband Döbeln beteiligt. Am 9. August sei die Fachgruppe Räumen erneut mit drei Helfern ins Flutgebiet geschickt worden. "Sie sind zurzeit dort immer noch im Einsatz, um beispielsweise Häuser zu sichern. Am vorigen Donnerstag wurden von der Flut zerstörte Fahrzeuge, die aus dem Fluss gezogen worden waren, abtransportiert", erklärt Kaden.
Bereits am Mittwoch schickte das THW zwei Helfer, die in der Küche des Zentrallagers am Nürburgring die Versorgung sicherstellen. Sie bleiben eine Woche lang bis diesen Mittwoch dort. Seit Beginn der Flutkatastrophe waren rund 20 Helfer des THW Freiberg und Döbeln vor Ort im Einsatz. "Vom Landesverband kam bereits die Ankündigung, dass noch weitere Kräfte für den Wiederaufbau benötigt werden. Ich bin mir sicher, dass sich die ganzen Maßnahmen noch lange hinziehen werden", sagt Kaden. Vor allem sei wichtig, dass die Arbeitgeber zu dieser Sache stehen und die Mitarbeiter freistellen. "Von den Firmenchefs, mit denen ich sprach, habe ich nur Positives gehört. Denn viele sagen, uns wurde damals auch geholfen, als bei uns die Flut war. Danke, dass sie das möglich machen."
Auch Mitarbeiter des DRK-Kreisverbandes Döbeln-Hainichen haben sich an Hilfsaktionen in den Hochwassergebieten beteiligt und waren vor Ort. Am 17. und 18. Juli transportierten zwei Helfer eine mobile medizinische Versorgungseinheit im Auftrag des DRK-Landesverbandes ins Flutgebiet nach Ahrweiler. "Die meisten Mitarbeiter waren im Zeitraum vom 20. bis 28. Juli im Einsatz", sagt Bereichsleiter Jörg Hirschel. In dieser Zeit übernahmen 14 Mitglieder der Schnelleinsatzgruppen des DRK und der Johanniter-Unfall-Hilfe Leisnig in Sinzig die Versorgung und Betreuung von Einsatzkräften und Bewohnern. Vom 31. Juli bis 1. August transportierten zwei DRK-Mitarbeiter Material ins Einsatzgebiet. Am 4. und 5. August wurde ein Kühlcontainer ins Flutgebiet gebracht. Vorigen Donnerstag startete ein weiterer Materialtransport ins Einsatzgebiet. "Wir verfügen seit Beginn der Coronapandemie Ende Februar 2020 über ein eigenes Führungs- und Lagezentrum, über das wir alles koordinieren. Deshalb ist es für uns relativ einfach, auch in diesem Fall flexibel zu reagieren", erläutert Hirschel.
Auch die Feuerwehren aus den Orten Mittelsachsens wollten helfen. Doch außer den Schnelleinsatzgruppen seien keine "strukturierten Einheiten" aus dem Landkreis angefordert worden, sagt Landratsamts-Sprecherin Peggy Hähnel. "Der Einsatz der Feuerwehren muss, entsprechend den Anforderungen vor Ort, zentral organisiert werden", ergänzt Ronny Hofmann, Bürgermeister in Lunzenau und Kreischef des Sächsischen Städte- und Gemeindetages. Als die Flutkatastrophe bekannt wurde, habe er in den Kommunen nachgefragt, ob es möglich ist, Feuerwehren bereitzustellen. "Wir haben viele Rückmeldungen erhalten und hätten locker 20 Fahrzeuge samt Besatzungen zusammenbekommen." Aber eine entsprechende Anforderung sei nicht eingegangen. Es habe aber Beispiele gegeben, wie sich Partnerstädte gegenseitig helfen. So unterstützte Mittweida ihre nordrhein-westfälische Partnerstadt Bornheim mit 51.000 Sandsäcken.
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