Er drehte in den Siebzigern »Die Hamburger Krankheit« über eine tödliche Seuche, war eine zentrale Figur des Neuen Deutschen Films: Peter Fleischmann ist tot, er wurde 84 Jahre alt.
lob/dpa
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Er gehörte zu den Regisseuren des Neuen Deutschen Films, die das Nachkriegskino komplett umkrempeln wollten. Wie Rainer Werner Fassbinder oder Volker Schlöndorff fing Peter Fleischmann in der zweiten Hälfte der Sechzigerjahre mit dem Filmemachen an. In »Herbst der Gammler« von 1967 porträtierte er die Gegenkultur der Jugend.
Sein Sozialdrama »Jagdszenen aus Niederbayern« (1969) wirkte wie eine Antithese zum jahrelang populären Heimatfilm: Statt Beschaulichkeit und Idylle herrschten in dem Dorf, von dem Fleischmann erzählte, Engstirnigkeit und Ausgrenzung. Angela Winkler und Hanna Schygulla, die später zu Stars wurden, machten in diesem Film als Jungschauspielerinnen auf sich aufmerksam.
1979 kam Fleischmanns Thriller »Die Hamburger Krankheit« ins Kino, der erstaunlich weitsichtig die Ausbreitung einer Seuche beschreibt – und die Versuche, sie einzudämmen.
Sein aufwendigster Film, die Romanadaption »Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein«, fand 1990 weder beim Publikum noch bei der Kritik großen Anklang. Der Regisseur war nach der Wende in der Leitung von Studio Babelsberg und gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie. Im Jahr 2008 erschien Fleischmanns Roman »Die Zukunftsangst der Deutschen«.
Wie seine Familie am Donnerstag bestätigte, starb der Regisseur und Autor am Mittwoch an den Folgen eines Sturzes. Fleischmann wohnte den Angaben zufolge zuletzt in Werder bei Potsdam. Zunächst hatte der »Tagesspiegel« berichtet.
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