Britney Spears ist 39 Jahre alt – und seit 13 Jahren ist sie entmündigt. Nach einer Reihe von öffentlichen Zusammenbrüchen der Sängerin hatte ihr Vater Jamie Spears 2008 die Vormundschaft für seine Tochter übernommen, er regelt damit ihre rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten. In der Öffentlichkeit hat sich Britney Spears bisher kaum dazu geäußert. Doch wie die »New York Times« nun berichtet, versucht sie schon länger und vehementer als bisher bekannt, ihren Vater als Vormund loszuwerden.
Die Zeitung konnte geheime Gerichtsunterlagen einsehen. Demnach machte Spears schon vor Jahren geltend, dass die Vormundschaft »ein unterdrückendes und kontrollierendes Mittel« gegen sie geworden sei. Das System habe »viel zu viel Kontrolle«, sagte Spears nach Angaben eines Ermittlers, der den Fall im Auftrag eines Gerichts untersuchte und 2016 seinen Bericht vorlegte. Darin heißt es laut »NYT« auch: »Sie hat es satt, ›ausgenutzt zu werden‹.« Zudem habe Spears beklagt, dass sie zwar diejenige sei, die arbeite und ihr Geld verdiene – gleichzeitig würden aber alle in ihrem Umfeld an ihr verdienen.
2019 sagte Spears dem Gericht demnach, sie habe sich im Rahmen der Vormundschaft dazu gedrängt gefühlt, sich in einer psychiatrischen Einrichtung behandeln zu lassen und gegen ihren Willen aufzutreten. Ende 2020 erklärte Spears, sie werde nicht mehr auftreten, solange ihr Vater nicht abgesetzt sei.
Die »New York Times« berichtet ausführlich über das komplizierte Verhältnis zwischen Britney Spears und ihrem Vater. Schon 2014 habe die Sängerin über ihren Anwalt vor Gericht angemerkt, dass Jamie Spears nicht mehr die Rolle des Vormunds innehaben sollte; er sei dafür ungeeignet. Als Grund führte sie demnach unter anderem seinen Alkoholkonsum an. Im vergangenen Jahr hatte der Anwalt erklärt, Britney Spears habe Angst vor ihrem Vater. Jamie Spears wollte sich laut der Zeitung nicht zu den Vorwürfen äußern.
Britney Spears hat sich im Vormundschaftsstreit mit ihrem Vater bisher höchst selten selbst geäußert. Das wird sich am Mittwoch ändern: Auf eigenen Wunsch wird sie persönlich vor Gericht aussagen. Ob ihre Angaben allerdings öffentlich gemacht werden, ist noch unklar.
Das Interesse an dem Vormundschaftsstreit wurde zuletzt durch einen Dokumentarfilm der »New York Times« unter dem Titel »Framing Britney Spears« angeheizt, der die rechtliche Entmündigung des Popstars nachzeichnet. Der Film zeigt, wie Jamie Spears die Vormundschaft zugesprochen bekam und seitdem nicht nur über Terminkalender, Finanzgeschäfte und Verträge seiner Tochter bestimmen konnte, sondern auch kräftig daran mitverdiente.
Laut »New York Times« verdient Jamie Spears als Vormund derzeit etwa 16.000 Dollar pro Monat plus 2000 Dollar Mietzuschuss. Das macht umgerechnet insgesamt rund 15.000 Euro pro Monat. Nicht eingerechnet ist dabei das Geld, das er an Britney Spears zahlreichen Werbedeals und Geschäftsabkommen mitverdient.
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