Real-Präsident Pérez zur Super League: »Die Verträge sind verbindlich« - DER SPIEGEL
Das von zwölf Fußballvereinen geplante Projekt einer Super League hat nur zwei Tage überlebt. Real Madrids Präsident Florentino Pérez will das nicht hinnehmen. Die Gründervereine könnten gar nicht aussteigen.
Die Super League ist nach Meinung von Real Madrids Präsidenten Florentino Pérez noch nicht gescheitert. »Da liegen sie komplett falsch«, sagte er in Richtung derer, die das Projekt für erledigt erklärt haben, in einem am frühen Donnerstagmorgen ausgestrahltem Radio-Interview von SER, über das die Zeitung »Marca« berichtete. Er denke nicht, dass die anderen Klubs die Super League verlassen haben. »Die Verträge sind verbindlich. Es ist klar im Vertrag, dass du nicht gehen kannst«, sagte Pérez. Welche Konsequenzen den Aussteigern drohen könnten, sagte er nicht.
Am Mittwoch hatte der Präsident von Juventus Turin, Andrea Agnelli, auf die Frage, ob man das Projekt jetzt noch fortsetzen könne, geantwortet: »Um ehrlich und aufrichtig zu sein, nein, das ist offensichtlich nicht der Fall.» Pérez ist Vorstand der Super League, Agnelli einer der beiden Stellvertreter.
Er habe noch nie eine solche Aggression gesehen, »vom Präsidenten der Uefa und einigen Präsidenten der nationalen Ligen«, sagte Pérez: »Es schien orchestriert, es hat uns alle überrascht. Als hätten wir den Fußball getötet. Wir haben daran gearbeitet, wie man den Fußball retten kann.« Man habe das Vorhaben womöglich nicht gut erklärt, »aber die haben uns auch keine Gelegenheit dazu gegeben, es zu erklären.«
Pérez gab zu, dass Änderungen an dem Projekt vorgenommen werden müssten und schlug vor, dass sich vier Teams aus jedem Land qualifizieren könnten. »Ich bin traurig und enttäuscht. Wir haben drei Jahre lang daran gearbeitet und gegen die finanzielle Situation im spanischen Fußball gekämpft«, sagte Pérez.
Zwölf Größen des internationalen Fußballs hatten in der Nacht zu Montag die Gründung einer von der Uefa unabhängigen und milliardenschweren Super League angekündigt. Nach der Absage von Atletico Madrid, Inter Mailand und des AC Mailand sowie der sechs englischen Klubs hatte Hauptinitiator und Juventus-Boss Andrea Agnelli erklärt, die Pläne seien verworfen worden.
Einzig Real Madrid, Juventus Turin und der FC Barcelona verzichteten nach dem massiven Widerstand von Verbänden, Ligen und Fans bislang auf einen offiziellen Rückzug.
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