Der Hamburger SV hat in der 2. Fußball-Bundesliga beim SV Sandhausen verloren. Der Aufstiegsanwärter unterlag dem Abstiegskandidaten 1:2 (0:0) und droht damit, den direkten Aufstieg zu verpassen. Als Tabellendritter hat der HSV nach 29 absolvierten Partien 50 Punkte. Zu Greuther Fürth auf Rang zwei fehlen vier Punkte, der Vorsprung auf Platz vier beträgt bloß noch einen Punkt.
Nach der Hinrunde war der HSV mit 36 Punkten aus 17 Partien noch Erster gewesen, die Rückkehr in die Bundesliga nach zuletzt zwei erfolglosen Anläufen schien nah. In der Rückrunde holte Hamburg allerdings nur noch 14 Punkte aus zwölf Begegnungen.
»Die Sandhäuser wollten ihr Leben auf dem Platz lassen. Die wussten, dass sie alles rausblasen müssen. Das war der Unterschied«, sagte HSV-Trainer Daniel Thioune beim TV-Sender Sky. »Uns fehlt sicher die Stabilität im Kopf und auch auf dem Platz.«
Sandhausen steht nach dem Erfolg mit 28 Punkten auf dem 16. Platz. Der Heimsieg kommt auch deshalb überraschend, weil der Klub nach positiven Corona-Befunden eine zweiwöchige Quarantäne hinter sich hat. Ohne Spielpraxis und mit wenigen Trainingseinheiten ging das Team ins Duell mit dem HSV und gewann.
Für Hamburg war es bereits die zweite Niederlage in Folge, und diese Pleite kam auf ungewöhnliche Weise zustande.
Der langjährige Hamburger Dennis Diekmeier, inzwischen Kapitän in Sandhausen, flankte den Ball von der rechten Seite in den HSV-Strafraum, Verteidiger Stephan Ambrosius versuchte zu klären – und köpfte den Ball nicht übers Tor, sondern mitten hinein. Die Aktion wirkte kurios, denn eigentlich war Ambrosius unbedrängt von Sandhausens Offensivspielern.
Ein Traumpass führt zum 2:0
So eigentümlich der erste Treffer war, so wunderbar herausgespielt wurde der zweite: Sandhausens Verteidiger Tim Kister passte den Ball flach durch die Hamburger Defensive und über das halbe Spielfeld in den Lauf von Nikolas Nartey, der von links in den Strafraum flankte und Daniel Keita-Ruel fand (52). Der köpfte den Ball ins Tor, das 2:0 war eine Vorentscheidung in der Partie.
Bereits zuvor war der Favorit aus Hamburg überraschend unterlegen gewesen. Gegen Sandhausens Manndeckung fand der HSV kaum Mittel, nur einmal wurde er gefährlich, als Sandhausens Kister ein Rückpass Richtung Torwart verunglückte, Sonny Kittel dazwischen ging und am Keeper Stefanos Kapino scheiterte (19.).
Ansonsten waren vor allem die Gastgeber gefährlich, etwa als Keita-Ruel aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, Hamburgs Moritz Heyer aber vor der Torlinie das 0:1 verhindern konnte (5.), Kevin Berhens aus aussichtsreicher Position übers Tor schoss (17.) oder erneut Keita-Ruel an HSV-Torwart Sven Ullreich scheiterte (36.).
In der Schlussphase schien den Gastgebern allmählich die Kraft auszugehen. Simon Terodde vergab erst die Möglichkeit zum 1:2, als er an Torwart Kapino s scheiterte (68.), später bereitete er den Anschlusstreffer durch Manuel Wintzheimer mit einem Tiefenpass vor (76.). Sandhausen brachte den Vorsprung aber über die Zeit.
In der Vorsaison hatte Hamburg nach guter Hinrunde noch den Aufstieg verspielt, und mitentscheidend dafür war eine 1:5-Heimniederlage am letzten Spieltag, wodurch in der Tabelle Heidenheim vorbeizog. Der Gegner damals war: Sandhausen.
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