Stand: 22.04.2021 22:46 Uhr
Der Hamburger SV hat am Donnerstag sein Zweitliga-Nachholspiel beim Kellerkind SV Sandhausen mit 1:2 (0:0) verloren. Die Baden-Württemberger waren erst in den Tagen zuvor aus der Corona-Quarantäne zurückgekehrt.
HSV-Trainer Daniel Thioune hatte seine Mannen davor gewarnt, den Gegner zu unterschätzen. Und doch wirkten die Sandhäuser von Beginn an wacher, bissiger und sogar frischer. Thioune hatte die Corona-bedingte 13-tägige Pause nach eigener Aussage dazu genutzt, an den Schwächen des Teams zu arbeiten. Das Training in den Wohnzimmern im Rhein-Neckar-Kreis war anscheinend das bessere.
"Sandhausen hat es mehr gewollt", musste Thioune eingestehen. "Wir haben erst nach dem 0:2 angefangen, Fußball zu spielen. Das hat einfach nicht gereicht. Eine verdiente Niederlage."
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Bitter ist das Ergebnis der Hamburger auch für den VfL Osnabrück und Eintracht Braunschweig. Sandhausens direkte Kontrahenten im Abstiegskampf hatten sicher nicht mit dem Fehltritt des Aufstiegsanwärters gerechnet. Osnabrück steht nun zum ersten Mal in dieser Saison auf einem direkten Abstiegsplatz.
HSV: Ein Wirkungstreffer, aber kein Gegentor
Die Sandhäuser konnten zu Beginn fast nach Belieben schalten und walten. Schon in der fünften Minute hatte Daniel Keita-Ruel die 100-prozentige Chance zum 1:0. Doch statt nach einem Querpass ins leere Tor zu schießen, ließ sich der Angreifer noch von Moritz Heyer den Ball vom Fuß spitzeln.
"Sandhausen hat es mehr gewollt." HSV-Trainer Daniel Thioune
Einen richtigen Wirkungstreffer kassierte vier Minuten später Bakery Jatta, der einen Schuss aus kurzer Distanz ins Gesicht bekam und zu Boden ging. Nach minutenlanger Behandlungspause wurde der Gambier ausgewechselt (15.). Dass sich der HSV in dieser Phase nicht auch das 0:1 einfing, lag an der schlechten Chancenverwertung der Hausherren: Kevin Behrens vergab seine Möglichkeit aus bester Position (17.).
Hamburg liegt zur Pause bei Torschüssen 2:13 zurück
Erstmals gefährlich wurden die Hamburger kurz darauf, als Sonny Kittel einen zu kurzen Rückpass erlief, aber mit seinem Schuss an Werder-Leihgabe Stefanos Kapino im SVS-Tor scheiterte (19.). Doch das Spiel bestimmte weiter der Tabellenvorletzte. Die Sandhäuser gingen konsequent in die Zweikämpfe und kauften dem Favoriten den Schneid ab.
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Sinnbildlich: Der Ex-HSVer Dennis Diekmeier jagte Josha Vagnoman den Ball ab, sprintete über den halben Platz, kam aber gegen Sven Ulreich zu spät (35.). Der Keeper war auch eine Minute darauf gegen Keita-Ruel und in der 44. Minute bei Julius Biadas Flugkopfball zur Stelle. 13:2 Torschüsse wies die Statistik zur Pause aus Sicht der Gastgeber aus.
Sandhausen schnürt schnellen Doppelpack
Und für den ersten Abschluss der zweiten Hälfte sorgte HSV-Verteidiger Stephan Ambrosius - zum 0:1 ins eigene Tor. Mit einem total verunglückten Flugkopfball ließ der U21-Nationalspieler Ulreich wenige Sekunden nach Wiederanpfiff keine Abwehrchance. Die Hamburger versuchten sich an einer schnellen Antwort - und wurden ausgekontert. Keita-Ruel tat es Ambrosius gleich und traf im Flug per Kopf (52.).
Wintzheimer lässt hoffen, aber SVS-Abwehr hält Stand
Erst lange elf Minuten später reagierte Thioune und brachte mit Manuel Wintzheimer den stärksten Vorbereiter im Team. Um ein Haar wäre kurz darauf - noch ohne sein Zutun - der Anschlusstreffer geglückt. Doch Kapino war gegen Simon Terodde zur Stelle (68.).
Mit einem Vierfach-Wechsel (73.) gingen die Corona-geschwächten Sandhäuser in die Schlussphase. Die Unordnung nutzten Terodde und Wintzheimer eiskalt, mit seinem dritten Saisontor brachte der Joker sein Team wieder in Schlagdistanz (76.). Doch der SVS stemmte sich mit aller Kraft gegen den Ausgleich. Die beste Chance hatte Terodde zwei Minuten vor dem Ende, sein Direktschuss verfehlte jedoch das Tor.
29.Spieltag, 22.04.2021 20:30 Uhr
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