(Motorsport-Total.com) - Alex Rins hat Suzuki den ersten Sieg in dieser MotoGP-Saison beschert. In einem denkbar engen Rennen auf Phillip Island setzte sich der Spanier am Ende gegen Marc Marquez (Honda) und Francesco Bagnaia (Ducati) durch, die das Podest komplettierten. Für Rins war es der erste Sieg seit 38 Grands Prix.
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Alex Rins kämpfte mit Marc Marquez und Francesco Bagnaia bis zum Schluss um den Sieg Zoom
"Der letzte Auftritt von Suzuki hier ist an sich schon etwas Besonderes, einfach vom Gefühl her. Jetzt auch noch gewonnen zu haben, ist natürlich unglaublich!", kommentiert Rins seinen Sieg. "Vielen Dank an alle. Ich freue mich schon darauf, im nächsten Jahr wieder auf die Insel zu kommen." Dann wird er für LCR-Honda fahren.
Für die WM brachte das erste Australien-Rennen seit 2019 einen Führungswechsel. Fabio Quartararo (Yamaha) fiel nach einem Fahrfehler früh zurück und stürzte schließlich. Die WM-Führung verlor er an Bagnaia, der nun 14 Punkte Vorsprung hat.
Polesetter Martin bestimmt frühe Pace
Für das Rennen herrschten trockene Bedingungen, nachdem es im Warm-up noch geregnet hatte. Bei den Reifen waren alle Mischungen im Feld vertreten. Polesetter Jorge Martin (Prama-Ducati) setzte auf hard-hard. Marc Marquez fuhr hinten den weichen Reifen.
Die WM-Rivalen Bagnaia, Quartartaro und Aleix Espargaro entschieden sich allesamt für den Medium-Vorderreifen und den harten Hinterreifen. Angesetzt waren 27 Runden.
Martin blieb am Start vorn und auch Marc Marquez hielt Rang zwei. Dahinter setzte sich Aleix Espargaro zunächst gegen Quartararo durch, bis sich Bagnaia seine beiden WM-Konkurrenten schnappte und den dritten Platz übernahm.
Fehler und Sturz bei Fabio Quartararo
Nach der ersten Runde lag der Vorsprung des Spitzenduos bereits bei sieben Zehnteln. Bagnaia versuchte, den Anschluss wiederherzustellen. Sein Teamkollege Jack Miller (Ducati) machte Plätze gut und legte sich erst Luca Marini (VR46-Ducati) und dann Quartararo zurecht. Damit war der Australier bereits Vierter.
In Runde drei zog er auch an Aleix Espargaro vorbei. Quartararo fiel derweil hinter Marini zurück und verbremste sich schließlich in Kurve 4, was ihn bis auf Platz 22 zurückwarf. Einige Runden später stürzte der Yamaha-Pilot in Kurve 2 und musste aufgeben.
Vorne bestimmte Martin das Tempo, konnte Marquez aber nicht abschütteln. Das Ducati-Werksduo kam wieder etwas näher, duellierte sich aber auch untereinander. Hinter ihnen lauerte Rins, der sich vorbei an Espargaro auf Platz fünf schieben konnte.
Alex Marquez befördert Miller ins Aus
Es dauerte nicht lang und Rins schnappte sich auch die beiden Werksducatis. Alle lagen eng beieinander. Nach acht Runden trennten die Top 10 immer noch nur zwei Sekunden. Die einzigen Fahrer, die ihre Plätze bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gewechselt hatten, waren Martin und Marc Marquez an der Spitze.
In Runde zehn kam es zum ersten Zwischenfall: Ausgerechnet in der neuen Miller-Kurve 4 wurde der Australier von Alex Marquez brutal aus dem Rennen gekegelt. Er knallte mit seiner LCR-Honda ins Heck der Ducati, sodass Miller keine Chance hatte, zu reagieren.
Vorne erhöhte Rins den Druck auf Marquez und zog auf der Start-Ziel-Geraden vorbei, um sich als Nächstes Martin zurechtzulegen. Zur Rennmitte übernahm Rins dann erstmals die Führung, konnte sich dort aber nicht lange halten. Sowohl Bagnaia als auch Marquez gingen wieder vorbei am Suzuki-Piloten.
Rins lässt nicht locker - Bezzecchi stark
Martin fiel nach der Attacke von Rins bis auf Rang fünf noch hinter Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) zurück, fand seinen Rhythmus in den nächsten Runden aber wieder und machte Plätze gut. Doch in der Führungsgruppe blieb es eng. Sie reichte immer noch bis zu Rang zehn. Immer wieder wechselten die Positionen.
Auch an der Spitze ging es hin und her. Mal führte Bagnaia, mal Rins. Bezzecchi und Marc Marquez hielten mit. Weiter hinten konnte Aleix Espargaro das Tempo bei noch fünf zu fahrenden Runden nicht mehr halten und musste auf Platz acht abreißen lassen.
Zu Beginn der letzten Runde startete Rins erneut eine Attacke auf Bagnaia, um in Führung zu gehen. Marc Marquez nutzte das aus und übernahm Platz zwei. Für eine Attacke auf Rins reichte es aber nicht mehr. Der Suzuki-Pilot überquerte die Ziellinie mit 0,186 Sekunden Vorsprung als glücklicher Sieger.
Marquez rettete Platz zwei vor Bagnaia ins Ziel. Am Ende trennten die beiden nur 38 Tausendstel. Für den Spanier ist es der 100. Podestplatz in der Königsklasse.
Marc Marquez hatte "wirklich großen Spaß"
"Mit dem weichen Hinterreifen haben wir die korrekte Wahl getroffen", sagt der Honda-Pilot zufrieden. "Ich habe mir das Rennen gut eingeteilt. Am Schluss ließ der Grip zwar ein bisschen nach, aber dieses Rennen hat wirklich großen Spaß gemacht."
"Ich bin Zweiter, aber die Position ist gar nicht so wichtig. Natürlich habe ich versucht, zu gewinnen. Ich habe alles gegeben, aber die letzte Runde von Alex war richtig gut. Ich habe mein Bestmögliches gegeben und kann nur sagen, dass ich das Rennen sehr genossen habe. Ich habe viele Überholmanöver gesetzt, immer in Kurve 2."
MotoGP: Grand Prix von Australien (Phillip Island) 2022
Bagnaia erklärt: "Beim Start hatte ich Probleme, das Front-Device zu aktivieren. Deshalb war mein Start nicht sonderlich gut. Ich habe dann aber einige Fahrer überholt."
"Als ich auf meiner Boxentafel gesehen habe, dass Fabio aus dem Rennen ist, dachte ich mir, ein Sieg wäre okay. Aber wenn mich die anderen in den letzten Runden überholen sollten, wäre das trotzdem noch okay. Ich bin sehr glücklich. Wir führen jetzt die WM an und müssen den Schwung jetzt halten", so der neue WM-Leader.
Aleix Espargaro am Ende nur Neunter
Bezzecchi kämpfte am Ende noch gegen Enea Bastianini (Gresini-Ducati) um Platz vier und setzte sich durch. Damit sicherte sich Bezzecchi vorzeitig den Titel Rookie des Jahres. Marini machte das starke Ergebnis für VR46 als Sechster perfekt.
Auf den Plätzen sieben und acht liefen die Pramac-Piloten Martin und Zarco ein. Aleix Espargaro wurde Neunter. Brad Binder holte für KTM den zehnten Platz. Ihm fehlten nur sechs Sekunden auf den Sieg, was die Top 10 zur zweitengsten der Geschichte macht.
Die restlichen Punkteränge gingen an Pol Espargaro (Honda), Miguel Oliveira (KTM), Cal Crutchlow, Darryn Binder (beide RNF-Yamaha) und Remy Gardner (Tech-3-KTM), der bei seinem Heim-Grand-Prix einen Zähler holte. Aprilia-Pilot Maverick Vinales enttäuschte auf Platz 17. Joan Mir (Suzuki) belegte bei seinem Comeback Rang 18.
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