Toshiba nutzt für seine 18-TB-Festplatten das sogenannte Flux Control – Microwave Assisted Magnetic Recording (FC-MAMR) und will damit auch 20 TB erreichen. Doch darüber hinaus muss eine andere Technik her, die auch ein neues Medium und neue Schreibköpfe erfordert. Zusammen mit SDK und TDK arbeitet Toshiba daran.
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Es wird immer schwieriger für die HDD-Hersteller, die Flächendichte weiter zu erhöhen. So komplex wie die neuen Techniken sind auch ihre Begrifflichkeiten. Toshiba nutzt als erster und einziger Hersteller eine Form des Microwave Assisted Magnetic Recording (MAMR), das eigentlich zuerst Western Digital herausbringen wollte, sich aber überraschend umentschied. Bei Toshiba heißt die Technik, die bei den 18-TB-Festplatten der Serie MG09 für den Servermarkt zum Einsatz kommt, Flux Control – Microwave Assisted Magnetic Recording (FC-MAMR).
Vollwertiges MAMR kommt erst noch
Dabei handelt es sich aber noch nicht um das „vollwertige MAMR“, wie Blocks and Files in einem Artikel aus dem Juni erläutert. Denn für weitere Kapazitätssteigerungen jenseits von 20 TB muss eine andere Form der Technik herhalten, die sich Microwave Assisted Switching-Microwave Assisted Magnetic Recording (MAS-MAMR) nennt. Während FC-MAMR problemlos mit herkömmlichen Magnetscheiben (Platter) für Festplatten möglich ist, bedarf es bei MAS-MAMR einer Anpassung beim Aufnahmemedium.
SDK, TDK und Toshiba gemeinsam für 30+ TB
Der japanische Chemiekonzern Shōwa Denkō (SDK), der schon seit vielen Jahren HDD-Platter fertigt, hat jetzt angekündigt, ein entsprechendes Medium für MAS-MAMR und damit auch für Toshibas Roadmap zu entwickeln. Mit Hilfe „des starken magnetischen Oszillationseffekts von Microwave Assisted Switching (MAS-Effekt)“ soll die Datenaufzeichnungsspur (data-recording track) deutlich verschlankt werden, sodass mehr Spuren und somit mehr Daten pro Scheibe unterkommen.
Dafür bedarf es aber auch eines neuen Lese/Schreibkopfes, was neben Toshiba und SDK auch den Hersteller TDK auf den Plan ruft, der an dem gemeinsamen und somit rein-japanischen Entwicklungsprogramm beteiligt ist.
Vereint sollen langfristig Festplatten mit „mehr als 30 TB“ möglich werden. Bis dahin sind aber zunächst Steigerungen in den zuletzt üblichen 2-TB-Schritten zu erwarten. Keiner der drei verbliebenen HDD-Hersteller hat bisher einen größeren Sprung gewagt.
Was macht die Konkurrenz?
Western Digital hatte die anfänglichen Pläne mit MAMR verworfen und stattdessen auf Energy-Assisted PMR sowie jüngst die OptiNAND-Technik mit Flash-Speicher gesetzt, die zunächst 20 TB mit herkömmlicher Aufnahmetechnik (CMR) ermöglicht.
Für später erwägt Western Digital aber zusätzlich sowohl MAMR als auch das lasergestützte Heat Assisted Magnetic Recording (HAMR). Das Unternehmen möchte bis 30 TB aber noch ohne diese Technologie auskommen.
Bei Seagate steht seit Jahren HAMR fest in der Roadmap, kommt aber nach unzähligen Verspätungen immer noch nicht so richtig in Fahrt. Eine 20-TB-HDD mit HAMR gab es nur in Kleinserie zu Testzwecken.
Zuletzt brachte Seagate 20-TB-HDDs mit PMR auf den Markt, bei denen die Kapazitätssteigerung über eine zusätzliche Datenscheibe erreicht wurde: Seagate bietet erstmals 10 Platter im 3,5-Zoll-Format; das erwägen aber auch Toshiba und Western Digital für die Zukunft.
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