Mercedes me will den Autoalltag sicherer, bequemer sowie unterhaltsamer machen und bietet hierfür viele vernetzte Dienste an. Wir haben die wichtigsten davon in einer neuen C-Klasse ausprobiert und erklären, wie das digitale Ökosystem funktioniert.
07.09.2021
Lieblingslieder streamen, freie Parklücken am Zielort abrufen oder Smarthome-Geräte per Sprache steuern: Autos sind längst mehr als reine Fortbewegungsmittel, die uns von A nach B bringen. Die Vernetzung von Fahrzeug und Umwelt hat inzwischen zu Funktionen geführt, die noch vor wenigen Jahren als Science-Fiction abgetan worden wären. Am Beispiel einer neuen C-Klasse stellen wir die spannendsten Dienste von Mercedes me vor, dem digitalen Ökosystem von Daimler.
Benutzerkonto einrichten
Um den Großteil der Funktionen abrufen zu können, bedarf es eines Benutzerkontos, das sich im me-Webportal oder in der Smartphone-App anlegen lässt. Hierfür ist eine E-Mail-Adresse oder Handy-Nummer erforderlich. Zunächst werden die entsprechenden Nutzungsbedingungen akzeptiert und die gewünschten Dienste aktiviert oder deaktiviert. Auch mehrere Fahrzeuge lassen sich so von einem Konto aus verwalten.
In allen aktuellen und vielen älteren Mercedes-Modellen befindet sich ein Kommunikationsmodul, das per Mobilfunk mit dem Cloud-Server von Daimler verbunden ist. Der Datenaustausch findet dabei immer über diesen Kanal statt, was unter anderem die Sicherheit erhöht.
Auch die Qualität der Funktionen profitiert von der Anbindung: Nutzt der Fahrer beispielsweise den Sprachassistenten, dann wird der gesprochene Befehl auf den Server gefunkt und dort mit wesentlich höherer Rechenkapazität analysiert, als dies im Auto möglich wäre. Daher versteht Mercedes me seine Nutzer richtig gut und erkennt sie gar an der Stimme. Ein "Hey Mercedes, lade mein Profil" genügt, und das Auto weiß, wer fährt. Zudem lässt sich der Dienst dank Cloud-Anbindung permanent verbessern, ohne dass neue Technik ins Auto geschraubt werden muss. Seit dem Start 2018 hat "Hey Mercedes" kräftig dazugelernt. In der C-Klasse fühlt es sich tatsächlich oft so an, wie mit einem Menschen aus Fleisch und Blut zu sprechen.
Das Tolle am Sprachassistenten ist zudem, dass er sogar Dienste von anderen Anbietern mitsteuert. Wer beispielsweise Smarthome-Funktionen von Bosch, Samsung oder Philips Hue nutzt, kann auch Heizung oder Rollläden seines vernetzten Heimes von unterwegs aus steuern. Oder er wünscht sich Lieder bei Streaming-Diensten wie beispielsweise Apple Music oder Spotify. Möglich wird diese Interaktion durch offene Schnittstellen zu weiteren Cloud-Infrastrukturen.
Mercedes me erlaubt darüber hinaus, ganz neue Dienste ins Auto zu laden. Käufer von Neuwagen müssen daher nicht alle Extras mitbestellen, sondern können ihr Fahrzeug nach und nach komplettieren – oder sie verzichten auf anfangs gebuchte Funktionen, wenn sie merken, dass sie diese doch nicht benötigen. Einige Dienste werden nämlich abonniert und sind zeitlich begrenzt, beispielsweise auf ein oder drei Jahre. Auch Gebrauchtkäufer profitieren von diesem Verfahren, da nicht länger nach der einen Wunsch-Konfiguration gefahndet werden muss, die all das hat, was man gern möchte.
Hardware im App-Store
Die über den App-Store von Auto oder Smartphone hinzubuchbaren Funktionen umfassen inzwischen mehr als nur reine Software-Dienste: So lässt sich etwa beim Luxusstromer EQS eine Hinterachslenkung mit größerem Lenkwinkel abonnieren. Indem die Hinterräder stärker einschlagen, reduziert sich der Wendekreis, das Auto wird handlicher.
Durch die Verknüpfung des me-Benutzerkontos mit einer Kreditkarte können die hinzugebuchten Apps bzw. Services oder gar Sonderausstattungen bezahlt werden. Die Bezahlfunktion lässt sich jedoch auch für Tank-, Lade- oder Parkvorgänge nutzen. Beispiel Tanken: Der Fahrer wählt auf dem MBUX-Bildschirm eine Tankstelle aus und lässt sich dorthin lotsen. Die Navigation erkennt automatisch, wenn die Tankstelle erreicht ist. Der Fahrer muss jetzt nur noch die Zapfsäule auf dem Display auswählen und kann dann Sprit fassen. Nach Abschluss des Tankvorgangs wird per Touchscreen am Handy oder MBUX-System im Auto bezahlt. Der Gang zur Kasse entfällt derzeit an rund 900 Tankstellen in Deutschland, Mercedes baut den Dienst jedoch kontinuierlich aus. Schon bald sollen weitere Tankstellen hinzukommen.
Urban Guard passt auf
Wie umfassend Mercedes me das Fahrzeug inzwischen vernetzt, zeigt die Ausstattungsoption Urban Guard Plus sehr eindrucksvoll: Nicht nur, dass bei Diebstahlversuchen eine Meldung aufs Handy erfolgt, es lässt sich auch die Position des Fahrzeugs an die Polizei übermitteln. Glaubt der Fahrer, seinen Schlüssel verlegt zu haben, kann er ihn per Handy deaktivieren. Sollte der Schlüssel später wieder auftauchen, lässt er sich ebenso leicht reaktivieren.
Und es geht noch weiter: Registrieren die Sensoren bei einem geparkten Mercedes Erschütterungen, erfolgt eine Push-Meldung aufs Handy. Zudem nehmen die Umfeldkameras Bilder auf und speichern sie im Fahrzeug ab – so lässt sich eine eventuelle Unfallflucht über das Kennzeichen des Verursachers aufklären.
Das kosten die Dienste
Das LTE-Kommunikationsmodul als Voraussetzung für den Datenaustausch ist auch bei der C-Klasse serienmäßig an Bord, ebenso der "Hey Mercedes"-Sprachassistent und ein Digitalradio-Tuner. Zur Nutzung mancher Funktionen werden jedoch Sonderausstattungen benötigt: Für Live-Traffic-Dienste ist beispielsweise das Infotainment-Paket mit MBUX-Navigation erforderlich, das inklusive Verkehrszeichenerkennung und Smartphone-Integration samt kabellosem Laden rund 1.780 Euro kostet. Live Traffic ist darin in den ersten drei Jahren enthalten.
Zudem lassen sich weitere Funktionen hinzubuchen: In-Car Office ist für 19 Euro im Jahr nutzbar, das elektronische Fahrtenbuch zur Erfassung kann 40 Tage gratis ausprobiert und bei Gefallen für 99 Euro im Jahr gebucht werden. Zusätzliche Navigationsdienste wie die Anzeige freier Parkplätze in Parkhäusern und an der Straße oder Wetterinformationen sind für 59 Euro ein Jahr, für 99 Euro zwei Jahre oder für 139 Euro drei Jahre abrufbar.
Die erwähnte EQS-Hinterachslenkung mit größerem Lenkwinkel kostet 489 Euro im Jahr; wer drei Jahre bucht, bezahlt 1.169 Euro.
Es gibt aber auch Funktionen, die unbefristet freigeschaltet werden. Wer einen bereits vernetzten Mercedes ohne den heute obligatorischen Digitalradio-Tuner fährt, kann DAB+ in vielen Fällen für 238 Euro nachordern. Welche Optionen sonst noch möglich sind, lässt sich übersichtlich auf der mit dem eigenen Auto verknüpften me-App anzeigen.
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