Ceferin sprach schon zum EM-Start von der "Luxussteuer"
Die Pläne werden am 9. und 10. September in Nyon vorgestellt. Einem Einladungsschreiben zufolge, das der Sportschau vorliegt, ist die "Stärkung der Kultur der finanziellen Nachhaltigkeit" ein Diskussionspunkt. Auch von Notfallreserven für Krisen ist die Rede. Zu dem Termin sind Medien ausdrücklich nicht eingeladen, gesprochen wird dagegen mit Verbänden, Klubs, Ligen, Spielergewerkschaften, Trainern, Beratern und Fanvertretungen.
Bereits zum Start der EM im Juni sprach UEFA-Präsident Aleksander Ceferin mit der französischen Nachrichtenagentur AFP über die Idee einer "Luxussteuer". Dort sagte er ohne Bezugnahme auf konkrete Zahlen, dass Klubs eine solche Zahlung leisten sollten, wenn sie über eine bestimmte Grenze hinaus Ausgaben tätigen. Sie müssten dann "einen bestimmten Geldbetrag an andere Klubs zahlen, die die Regeln respektieren".
Financial Fairplay: Das sind die bisherigen Regeln
Die UEFA reguliert die Fußballfinanzen derzeit noch mit ihrem sogenannten Financial Fairplay. Vereinfacht formuliert darf ein Klub in den zurückliegenden drei Jahren ein Defizit von maximal 30 Millionen Euro aufweisen, das durch externe Geldgeber ausgeglichen werden kann, ansonsten kommt es zu Sanktionen.
Angesichts der Pandemie kam es zu Lockerungen: Die UEFA gestattet beispielsweise, dass die Jahre 2020 und 2021 zusammengefasst in die Bilanzen fließen. Außerdem wurde der zu prüfende Zeitraum vorübergehend auf vier Jahre erweitert. Trotzdem kritisierten einige Klubs, dass wegen Corona ein finanzieller Rückblick nicht mehr der richtige Weg sei. Das mögliche neue System würde die aktuelle Situation bewerten.
Ceferin: Lücke zwischen den großen und kleinen Klubs bleibt
Dass es im September zu Verhandlungen über die Ausgestaltung künftiger finanzieller Regularien der UEFA kommt, bestätigte Ceferin schon im Juni. "Ich denke, wir müssen es dieses Jahr tun. Wir werden im September ernsthaft daran arbeiten", sagte er. Ceferin ergänzte, dass die Regeln modernisiert werden müssten, auch weil die Kluft zwischen den großen und den kleinen Klubs immer größer werde.
Ceferin machte jedoch keine Hoffnungen, dass sich an dieser Tatsache durch die neuen Regeln etwas ändern könnte. "Ich glaube nicht, dass wir diese Lücke vollständig schließen oder auch nur verkleinern können. Aber wir können ihr Wachstum zumindest ein wenig verlangsamen", sagte er.
UEFA: Europas Fußball verlor durch Corona acht Milliarden
Wie die UEFA beim Financial Fairplay lockerten 2020 viele nationale Ligen ihre Vorgaben für die Finanzen ihrer Klubs, auch in Deutschland ließ die Deutsche Fußball Liga den Klubs mehr Spielraum als üblich. Viele europäische Klubs befanden sich schon vor Corona in schwierigen finanziellen Lagen und stehen nun besonders unter Druck.
Die UEFA berichtete im Mai, dass der europäische Fußball durch die Coronavirus-Pandemie einen Verlust von mehr als acht Milliarden Euro hinzunehmen habe.
Stand: 12.08.2021, 19:12
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