Die langjährige Schiedsrichterin verlässt den Deutschen Fußball-Bund und wechselt auf die Insel. Dort wird die 42-Jährige eine neue Aufgabe übernehmen.
Das ist ein Schlag für den DFB und Fußball-Deutschland: Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb verlässt die Bundesliga und wechselt nach England. Dies bestätigte die 42-Jährige der "Bild".
"Der englische Fußball setzt neue Maßstäbe auch im internationalen Vergleich", zitiert das Blatt Steinhaus-Webb. "Ich freue mich darauf, Prozesse anzustoßen, Rahmenbedingungen für Unparteiische mitzugestalten und meine Expertise einzubringen." Und weiter: "Es ist mir ein Anliegen, auch für Frauen und Mädchen im Fußball gleiche Chancen zu schaffen."
Demnach wird Steinhaus-Webb im Heimatland ihres Ehemannes Howard Webb, ebenfalls ein früherer Weltklasse-Referee, eine neue Aufgabe übernehmen und bei der FA – dem englischen Fußballverband – Leiterin der Abteilung Schiedsrichter für die Women's Super League und die Women's Championship, die beiden höchsten Spielklassen in England.
Erste Bundesliga-Schiedsrichterin
Völlig abreißen soll der Kontakt zwischen Steinhaus-Webb und dem DFB allerdings nicht. Im Zuge ihres Wechsels soll Steinhaus-Webb maßgeblich zu einem Austausch zwischen dem DFB und dem englischen Verband FA in Schiedsrichter-Fragen beitragen.
Schon vor ihrem Olympia-Einsatz in Japan war Steinhaus-Webb vor gut einem Jahr nach Beendigung ihrer aktiven Laufbahn als Schiedsrichterin ins Lager der Video-Assistenten gewechselt. Ihr letztes Spiel hatte die siebenmalige Schiedsrichterin des Jahres zuvor im Herbst 2020 beim Supercup zwischen Bayern München und Borussia Dortmund geleitet.
Die Niedersächsin war 2017 als erste Frau in die Riege der Bundesliga-Schiedsrichter aufgestiegen und später auch international bei Männer-Spielen zum Einsatz gekommen. Bis 2020 leitete Steinhaus-Webb insgesamt 23 Begegnungen im deutschen Oberhaus und leitete außerdem das Olympia-Endspiel der Frauen 2012 in London sowie zwischen 2009 und 2019 mehrere Begegnungen bei jeweils drei WM- und EM-Turnieren der Frauen. Zuletzt war Steinhaus-Webb auch als Kandidatin für den vakanten Präsidenten-Posten beim DFB im Gespräch.
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