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EM 2021: Stadien in Köln und Mönchengladbach zeigen zum DFB-Spiel Regenbogenfarben - RP ONLINE

Als Alternative für München : Stadien in Köln, Düsseldorf und Berlin sollen in Regenbogenfarben erleuchten

Der Plan, das Münchner EM-Stadion beim DFB-Spiel gegen Ungarn in Regenbogenfarben zu beleuchten, scheitert an der Uefa. Angesichts des Verbots wollen nun andere Städte ein Zeichen setzen.

Angesichts des Uefa-Verbots für eine Beleuchtung der Münchner EM-Arena in Regenbogen-Farben wollen zumindest andere deutsche Stadionbetreiber Zeichen setzen. So sollen wohl die Fußball-Arenen in Frankfurt und Köln am Mittwoch während der EM-Partie der deutschen Mannschaft in München gegen Ungarn bunt erstrahlen. „Wenn München am Mittwoch nicht darf, dann müssen eben die anderen Stadien im Land Farbe bekennen. Auf jetzt, Kollegen in der Liga“, twitterte Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann in der Nacht zum Dienstag.

UEFA verbietet Allianz Arena in Regenbogenfarben

Der Klub-Boss kündigte an: „Der Deutsche Bank Park schaltet zum Spiel gegen Ungarn den Regenbogen an. Das Waldstadion bleibt bunt.“ Ähnliches wird in Köln passieren. Das bestätigten am Dienstagmorgen der 1. FC Köln und die Kölner Sportstätten. Die Entscheidung sei „auf Initiative verschiedener Gruppen aus der Kölner Stadtgesellschaft“ gefallen. „Wir begrüßen das sehr. Köln und der FC stehen für Vielfalt und Toleranz“, sagte Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle: „Die Entwicklungen in Ungarn sind erschreckend – umso wichtiger ist es, ein Zeichen dagegen zu setzen.“ Zuvor hatte WDR berichtet. Die Regenbogenbeleuchtung wird von 21 bis 0 Uhr zu sehen sein, heißt es in dem Bericht. Auch Düsseldorf bekennt Farbe: Während der Begegnung wird die Landeshauptstadt auf die Nordseite der Arena die Regenbogenflagge projizieren.

Auch Dortmund, Mönchengladbach und Bochum setzen klare Zeichen. Am Borussia-Park werden Flaggen in Regenbogen-Farben gehisst. In Dortmund sollen markante Gebäude der Stadt wie der Fernsehturm und das Dortmunder U sowie einige Museen den Tag lang bunt erstrahlen. Auch Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch hat entschieden: Wir hängen die Regenbogenflagge auf. „Die Regenbogenfahne ist ein Zeichen der Weltoffenheit und Toleranz und ein sichtbares Signal für unser gemeinsames Werteverständnis“, erklärte der SPD-Politiker.

Auch die Stadien von den Bundesligisten Augsburg, Hertha BSC, dem VfL Wolfsburg und von Zweitligst Darmstadt 98 werden bunt erstrahlen. Das kündigten die Vereine auf Twitter an. „Wir machen da gerne mit, weil wir uns für Toleranz und Menschenrechte einsetzen“, sagte Christoph Meyer, Sprecher der Olympiastadion GmbH, am Dienstag der „Berliner Zeitung“.

In Berlin wird die farbige Beleuchtung durch eine neue LED-Anlage im Stadiondach sowie das erste vollfarbige Flutlicht Deutschlands möglich. Bereits zum Christopher Street Day waren das Olympiastadion der Hauptstadt und seine Umgebung in Regenbogenfarben erstrahlt. „Die Entscheidung fiel uns leicht“, sagte Meyer. „Wenn es um Toleranz und Menschenrechte geht, sind wir dabei - morgen, ab 21.00 Uhr“, war wenig später auf dem Twitter-Kanal des Olympiastadions zu lesen.

Zuvor hatte sich der Münchner Stadtrat in einem fraktionsübergreifenden Antrag dafür ausgesprochen, die EM-Arena in Fröttmaning zum Gruppenspiel Deutschland gegen Ungarn am Mittwoch in Regenbogenfarben, die weltweit als Symbol für Toleranz und sexuelle sowie geschlechtliche Vielfalt gelten, zu beleuchten. Die Uefa lehnte einen entsprechenden Antrag des Münchner Stadtrats aber ab. Das gab der Verband am Dienstag bekannt. „Die Uefa ist gemäß ihrer Satzung eine politisch und religiös neutrale Organisation. Angesichts des politischen Kontextes dieses speziellen Antrags - eine Botschaft, die auf eine Entscheidung des ungarischen nationalen Parlaments abzielt - muss die Uefa diesen Antrag ablehnen", hieß es vom Verband. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Die Uefa ergänzte, sie habe „der Stadt München dennoch vorgeschlagen, das Stadion entweder am 28. Juni - dem Christopher Street Liberation Day - oder zwischen dem 3. und 9. Juli, der Christopher Street Day-Woche in München, in den Regenbogenfarben zu beleuchten.“ Das letzte EM-Spiel in München findet am 2. Juli statt.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bedauerte die Entscheidung. „Schade, dass die Münchner Arena nicht in Regenbogenfarben leuchten darf. Das wäre ein sehr gutes Zeichen für Toleranz und Freiheit gewesen“, schrieb Söder am Dienstag bei Twitter. „Wir müssen uns stark machen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung“.

Hintergrund des Protestes ist ein Gesetz, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt und das erst am Dienstag vom ungarischen Parlament gebilligt wurde. Das Gesetz gilt als besonderes Anliegen von Ministerpräsident Viktor Orban. Entsprechend laut war die Forderung nach einem klaren Zeichen bei der Fußball-EM in Deutschland geworden.

(dpa/old/top)

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