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Leipzigs Péter Gulácsi zum BVB? Das kann sich Dortmund abschminken - t-online

Dortmund hat ein Torwartproblem. Aber wie könnte die Lösung aussehen? Würde Gulácsi aus Leipzig kommen oder gibt es ohnehin bessere Alternativen?

Wieder kein Sieg, wieder ein Gegentor nach einem Eckball, wieder ein klarer Torwartfehler: Borussia Dortmund hat nach dem 2:2 gegen die TSG Hoffenheim eher mehr Probleme statt weniger – und bereits sechs Punkte Rückstand auf Platz vier, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigen würde und so wichtig für den BVB ist.

Es gibt kaum Personalien, über die nicht diskutiert wird. Fans und Experten diskutieren, ob Edin Terzić der Aufgabe als Trainer gewachsen ist. Wie Marco Reus bloß wieder in Topform kommen kann, wie der BVB endlich seine Wackel-Abwehr in den Griff bekommt und in dem Zusammenhang auch, wer das Torwartproblem lösen könnte. Angeblich hat der BVB großes Interesse an Péter Gulácsi.

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Der 30-jährige Ungar spielt mal wieder eine herausragende Saison und verfügt in seinem Vertrag über eine Ausstiegsklausel in Höhe von 12,5 Millionen Euro. Er äußerte sich bereits zu einem möglichen BVB-Wechsel: "Ich fühle mich sehr wohl in Leipzig, auch meine Familie, es ist einfach perfekt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, langfristig hier zu bleiben." Fraglich ist nur, ob dies tatsächlich ein Bekenntnis zu Leipzig ist oder der Startschuss für einen Gehaltspoker.

Fakt ist, dass die Torwartdiskussion in Dortmund durch das Hoffenheim-Spiel noch mal an Fahrt gewinnt, weil Marwin Hitz das zwischenzeitliche 2:1 für Hoffenheim mit einem Fehler verursachte. Eine Flanke von Sebastian Rudy wehrte er nicht konsequent ab und ermöglichte damit den Kopfballtreffer von Ihlas Bebou. Der nächste Patzer nach dem beim 1:2 zuletzt in Freiburg...

Muss Borussia Dortmund Péter Gulácsi von RB Leipzig verpflichten, um das Torwartproblem zu lösen?

Florian Wichert

Stellvertretender Chefredakteur

Ja, er wäre die perfekte Lösung

Er hat mit Leipzig die wenigsten Gegentore aller Bundesligisten kassiert und dabei neunmal zu Null gespielt, so oft wie kein anderer. Ihm ist – im Gegensatz zu fast allen anderen Torhütern – noch kein einziger grober Fehler vor einem Gegentor unterlaufen. Péter Gulácsi ist neben Manuel Neuer der beste Torwart der Liga und wäre die perfekte Lösung für das Dortmunder Torwartproblem.

Zumal Gulácsi auch international auf allerhöchstem Niveau erprobt ist. Das Magazin "Fourfourtwo" hat ihn 2020 zu einem der zehn besten Keeper der Welt gewählt (Platz sechs). Doch während die anderen in dieser Kategorie Marktwerte von bis zu 90 Mio. Euro haben (Atléticos Oblak), kostet Gulácsi dank einer Ausstiegsklausel nur 12,5 Mio. Euro.

Neben seiner Größe (1,90) und Schnelligkeit auf der Linie bringt Gulácsi vor allem etwas mit, das den BVB-Torhütern Bürki und Hitz teilweise abgeht: Er ist ein überragender Organisator und Kommunikator, verleiht der gesamten Mannschaft Sicherheit. Gegentore nach Ecken würden der Vergangenheit angehören. Es gibt nur ein Fragezeichen: Würde Gulácsi zum BVB gehen, wenn der mit allen Mitteln um ihn kämpft? Ich denke ja. Seine Ausstiegsklausel hat er sich nicht umsonst in den Vertrag schreiben lassen.

Robert Hiersemann

Head of Fußball und Sport

Nein, es gibt noch bessere Kandidaten

Borussia Dortmund braucht zur kommenden Saison einen neuen Torhüter. Das ist klar. Und Leipzigs Péter Gulácsi ist ein sehr guter Torwart. Doch weshalb sollte er zum BVB wechseln?

Der Tabellenzweite RB läuft Dortmund (Platz sechs) aktuell sportlich den Rang ab, mit Julian Nagelsmann hat man zudem einen der wohl besten Cheftrainer Europas. Gulácsi muss sich folgende Frage stellen: Hole ich zukünftig mit Leipzig oder Dortmund mehr Titel? Die Antwort ist Leipzig.

Und die jüngsten Aussagen des RB-Profis im "Kicker" zeigen doch auf, wie er plant: "Ich fühle mich sehr wohl in Leipzig, auch meine Familie, es ist einfach perfekt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, langfristig hier zu bleiben." Von Abschiedsgedanken keine Spur. Der BVB kann sich Gulácsi abschminken. Dafür ist das erfolgreiche und finanzstarke RB Leipzig inzwischen viel zu attraktiv für Spieler. RB ist zu groß für den BVB.

Und zudem gibt es andere noch bessere Kandidaten, mit denen sich der BVB lieber beschäftigen sollte: Gladbachs Sommer, Arsenal-Torhüter Leno und Hoffenheims Baumann sind allesamt gute, beständige Torhüter, die Dortmund helfen würden. Und zumindest für Baumann und Sommer wäre der Wechsel langfristig wohl auch eine sportliche Verbesserung.

Wer hat recht?

Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen.

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